Olympia-Schwimmerin Isabel Gose hat sich bei den Olympischen Sommerspielen in Paris in einem spannenden Rennen die Bronzemedaille über 1500 m Freistil gesichert. Jetzt erholte sie sich an der Ostsee von ihrer beeindruckenden Leistung, das Meer in direkter Nähe. Die 22-Jährige verbringt nämlich nicht nur beruflich viel Zeit im Wasser, sondern schwimmt auch privat sehr gerne.
Wie wurde sie eine solche "Wasserratte", wie sie selbst sagt, was war entscheidend für ihren Olympia-Erfolg, wie trainiert sie dafür, und was tut sie zur Erholung? In einem exklusiven Interview hat Isabel uns jetzt verraten, wie ihr Training für Olympia aussieht, worauf sie bei ihrer Ernährung achtet und wie es nach Olympia weitergeht.
Hallo Isabel! Du warst gerade im Urlaub an der Ostsee. Trainierst du eigentlich im Urlaub auch mal im Meer?
Ich bin eine Wasserratte durch und durch. Und wenn ich dann mal ans Meer fahre, gehe ich da natürlich auch rein. Trainieren tue ich darin eher weniger.
Du nennst dich selbst eine "Wasserratte" – wann und warum hast du angefangen zu schwimmen?
Ich habe schon sehr früh mit dem Schwimmen angefangen und es hat mir von klein auf immer Spaß gemacht. Obwohl mein Talent früh entdeckt wurde, gab es keinen bestimmten Punkt, an dem ich beschlossen habe, Leistungsschwimmerin zu werden. Es war eher eine langjährige Entwicklung.
Was waren die größten Herausforderungen auf deinem Weg zu den großartigen Leistungen und zu deiner Medaille?
Es gab natürlich viele Höhen und Tiefen in den letzten Monaten und Jahren. Aber ich habe mein Ziel niemals aus den Augen verloren und alles mögliche versucht, um es zu erreichen. Es gibt kein schöneres Gefühl als dieses, wo sich die harte Arbeit einfach auszahlt.
Welche Faktoren spielen neben dem täglichen (Schwimm-)Training eine Rolle?
Da gibt es natürlich viele Faktoren. Ernährung, das soziale Umfeld, die eigene Erwartungshaltung und der Druck, der dadurch aufkommt. Ich glaube, ich kann mit all dem ganz gut umgehen, weil ich mir über die Jahre viel angeeignet und meinen Körper richtig kennengelernt habe. Ich weiß, wie ich auf gewisse Signale meines Körpers reagieren muss und weiß diese einzuschätzen. Ich habe mir psychologische Hilfe gesucht und fahre im Moment ganz gut so.
Wie beeinflusst der Schwimmanzug deine Performance?
Ich habe für mich einfach den optimalen Schwimmanzug gefunden, in dem ich mich rundum wohlfühle. Mit dem neuen Fastskin-Schwimmanzug von Speedo bin nicht nur schnell, sondern er passt sich auch wie eine zweite Haut an meinen Körper an. Ich liebe ihn.
Wie sieht ein typischer Trainingstag aus, du machst sicherlich auch Kraft- und Mobility-Training? Was genau?
Ich halte mich ungefähr 7 bis 8 Stunden am Tag in der Schwimmhalle auf. Wir haben erst einmal eine halbe Stunde Aufwärmen, dann sind wir 2 Stunden im Wasser, dann folgt eine halbe Stunde Nachbereitung, ehe wir eine kleine Mittagspause haben. Am Nachmittag folgen dann eineinhalb Stunden Krafttraining, welches spezifisch für jede einzelne Athletin angepasst ist, zum Beispiel Ergo-Training, Ausdauertraining oder Rumpftraining. Danach geht es noch einmal 2 Stunden ins Wasser, ehe dann wieder eine halbe Stunde Nachbereitung folgt. Das machen wir 5-mal die Woche. Manchmal gehe ich auch ganz gerne joggen, um meine Ausdauer noch mehr zu festigen und meine Atmung zu regulieren.
Was isst du so an einem Wettkampftag?
Das ist immer unterschiedlich. Natürlich versuche ich mit vielen Komponenten immer meinen Tagesbedarf zu decken und meinem Körper alles zu geben, was er braucht. Das ist manchmal gar nicht so einfach, weil ich während der Wettkämpfe durch die Aufregung nicht allzu viel Appetit verspüre. Aber ich kriege das eigentlich ganz gut hin.
Was machst du nach einem anstrengenden Training am liebsten, um dich zu regenerieren und abzuschalten?
Auf die Couch legen und Serie schauen. Nein, natürlich gehören da auch Physiotherapie, gut essen und Mobility dazu. Ansonsten treffe ich mich wie jede andere auch in meinem Alter gerne mit Freunden, gehe ins Kino oder essen. Ich male aber auch gerne.
Gibt es eine Serie, einen Film, ein Buch oder einen Podcast übers Schwimmen, den du besonders empfehlen kannst?
Ich fand den Film über Yusra Mardini ("Die Schwimmerinnen", Anm. d. Red.) sehr beeindruckend. Dadurch, dass ich sie natürlich auch persönlich kenne, ist es einfach eine sehr bewegende und traurige Geschichte, die dahintersteckt.
Wie geht es nach Olympia für dich weiter, machst du erstmal eine kleine Pause und Urlaub?
Im Moment ist erstmal Urlaub angesagt. Ich bin gerade mit meiner besten Freundin an der Ostsee und dann verbringe ich noch ein paar Tage mit meiner Familie. Darauf freue ich mich sehr. Danach geht es dann Schritt für Schritt weiter und wir starten in die neue Saison.
Bei den olympischen Spielen in Paris sicherte sich Isabel Gose die Bronzemedaille. Ihre Liebe zum Schwimmen entdeckte sie schon früh und entwickelte sie über Jahre hinweg, was sie in Kombination mit hartem Training und der richtigen Ernährung auch zu ihrem beeindruckenden Olympia-Erfolg gebracht hat.