Fühlst du dich an Ruhetagen hungriger als nach deinem härtesten Workout der Woche? Damit bist du nicht allein. Viele verspüren erst ein bis zwei Stunden nach einer intensiven Trainingseinheit Hunger. Zahlreiche Studien haben diesen Effekt bereits untersucht und auf eine Abnahme des Hungerhormons Ghrelin sowie eine Zunahme des Hormons Peptid YY zurückgeführt, das ein längeres Sättigungsgefühl fördert.
Neue Forschungsergebnisse deuten jetzt jedoch darauf hin, dass Frauen stärker auf diesen Effekt reagieren als Männer. Das wäre doch irre: Du verbrennst Kalorien und hast dann auch noch weniger Hunger! Alles über den sportlichen Appetitzügler liest du hier.
Neue Studie untersucht, wie Training bei verschiedener Belastung den Appetit beeinflusst
Zugegeben, die Studie wurde nur mit einer kleinen Gruppe an Proband:innen durchgeführt (8 Männer und 6 Frauen). Dennoch ist dies die erste Untersuchung, die Frauen überhaupt einbezogen hat – und die Ergebnisse sind bemerkenswert.
Die Methode war recht einfach: Zunächst wurden Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren ausgewählt, die weder trainiert waren noch rauchten. Zudem musste ihr Körpergewicht in den letzten 3 Monaten stabil gewesen sein und ihr BMI im normalen Bereich zwischen 18,5 und 24,9 liegen. Die Teilnehmenden fasteten über Nacht, bevor sie am nächsten Morgen verschiedene Intensitätsstufen auf dem Fahrrad absolvierten. Im Anschluss wurden Blutproben entnommen (um die Laktatwerte zu messen) und Selbstauskünfte zur Analyse des Appetits abgefragt.
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Hochintensives Training bremst das Hungerhormon
Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen im Vergleich zu Männern höhere Gesamtwerte von Ghrelin (das Hormon, das Hunger auslöst) im Ausgangszustand hatten, während sie nach intensivem Training "signifikant niedrigere" Werte von acyliertem Ghrelin (AG) aufwiesen. Tatsächlich waren die Ghrelin-Werte bei Männern und Frauen nach intensivem Training deutlich niedriger als nach moderatem Training. Das bedeutete, dass alle Teilnehmenden nach einem hochintensiven Workout weniger Hunger hatten als nach einer moderaten Einheit – bei Frauen war dieser Effekt jedoch noch ausgeprägter.
Die Studie stellte außerdem fest: "Moderates Training verändert entweder die Ghrelin-Werte nicht oder führt zu einem Anstieg." Die Autor:innen ergänzten, dass Training oberhalb der Laktatschwelle notwendig sein könnte, um eine Unterdrückung von Ghrelin hervorzurufen. Die Laktatschwelle ist der Punkt, an dem sich Laktat im Blut schneller anreichert, als der Körper es abbauen kann – dies tritt bei hochintensivem Training auf.
Warum ist das wichtig zu wissen? Die Studienautorin Dr. Kara Anderson erklärt: "Unsere Forschung legt nahe, dass hochintensives Training für die Appetitsuppression von Bedeutung sein könnte – ein potenziell nützlicher Faktor im Rahmen eines Gewichtsabnahmeprogramms. Sport sollte wie ein 'Medikament' betrachtet werden, bei dem die 'Dosierung' individuell an die persönlichen Ziele angepasst werden sollte."
Fazit: Hochintensives Training kann das Hungergefühl verringern
Vor allem bei Frauen kann hochintensives Training das Hungergefühl mindern, weil durch die Aktivität der Ghrelin-Spiegel sinkt. Da du beim Training auch noch Kalorien verbrennst, verdoppelt sich der Abnehm-Gewinn!
