Bullet Journal: 5 Tipps zum erfolgreichen Start

Bullet Journal
5 Tipps und Ideen für dein individuelles Bullet Journal

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Zuletzt aktualisiert am 24.01.2022
Pensive Young Hispanic woman thinking before writing on personal diary sitting on the couch at home. Multiracial latina female writing notes with pen.
Foto: Moment RF

New Year, New Me! Ein passender Vorsatz dafür: bessere Organisation! Warum? Weil so ein Durcheinander an Gedanken und Terminen im Kopf auf Dauer ganz schön anstrengend ist – und dafür sorgt, dass es im hektischen Alltag schnell mal drunter und drüber geht… auch emotional!

Doch wie bekommst du das Chaos in den Griff, ohne dich dabei in endlosen Planungen zu verlieren? Die Lösung: mit einem Bullet Journal. Das Produktivitätsprinzip aus den USA verspricht nicht nur mehr Struktur in den Alltag zu bringen, sondern auch mehr Achtsamkeit und Bewusstheit. Und das ganz nach dem Motto: „Verstehe deine Vergangenheit, ordne deine Gegenwart, gestalte deine Zukunft.“ Hier verraten wir dir die wichtigsten Tipps für erfolgreiches Bullet Journaling.

Was ist ein Bullet Journal?

Im Grunde ist ein Bullet Journal eine Art Mischung aus Terminkalender und Notizbuch. Das Besondere daran: Es ist perfekt auf dich und deine Bedürfnisse abgestimmt. Erfunden wurde es von US-Amerikaner Ryder Carroll. Da dieser als Kind an einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung litt, entwickelte er ein Organisationssystem, um sich den Alltag etwas zu erleichtern. Das Journal sollte ihm dabei helfen, achtsam und konzentriert zu bleiben.

Aus den anfangs noch kleinen Journaling-Tricks entstand mit der Zeit eine große Idee: das Bullet Journal. Ein Notizbuch, das Planer, Tagebuch und Skizzenheft vereint. Der Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Terminkalender: es gibt kein vorgegebenes Standard-Raster. Du kannst dir den Platz selbst einteilen und nach Belieben eigene Ideen ergänzen. Dabei lernst du deine Zeit und Energie auf das zu konzentrieren, was für dich wirklich von Bedeutung ist, so Ryder Carroll.

Welche Regeln gelten im Bullet Journal?

Das heißt aber nicht, dass du einfach wild drauf los kritzeln solltest. Denn im Gegensatz zum zusammenhanglosen Notieren steckt eine Struktur hinter dem Bullet Journal. Folgst du Carrolls Methode, ist das Journal in verschiedene Kapitel unterteilt:

  • Das Future Log hilft dir dabei, langfristig zu planen und den Überblick zu behalten. Hier kannst du beispielsweise Geburtstage eintragen, deine Ziele für das Jahr und Termine, die noch in weiter Ferne liegen.
  • Im Monthly Log notierst du die wichtigsten To Dos, Events und Highlights, die in diesem Monat anstehen.
  • Im Daily Log beschränkst du dich allein auf die Termine, Aufgaben und Ziele des Tages. Hier ist auch Platz für das Wetter oder für spontane Notizen zu deinen Gedanken oder Gefühlen.

Indem du deine Einträge mit verschiedenen Symbolen versiehst, gibst du ihnen eine Bedeutung und hebst sie von anderen ab. Ryder Carroll schlägt Striche für Notizen, Punkte für To Dos und Sternchen für hohe Priorität vor. Wie das System im Detail funktioniert, erfährst du auf der offiziellen Bullet Journal Website. Aber: Das bedeutet nicht, dass du nicht auch eine andere Ordnung mit individuellen Übersichten, Symbolen und Inhalten entwickeln kannst. Sei kreativ und mache dein Bullet Journal zu etwas ganz Eigenem. Darum geht es schließlich!

Warum ist die Bullet-Journal-Methode sinnvoll?

Tut es da nicht vielleicht doch ein einfacher Terminkalender, fragst du dich? Für Struktur im Hinblick auf deine To Dos und Termine sicherlich. Aber ein Bullet Journal kann eben mehr! Es ist auch ein persönlicher Stress- und Emotionsmanager. Sich immer alles merken zu müssen und zu versuchen, alles unter einen Hut zu bekommen, ist auf Dauer belastend. Fängst du dann noch vor lauter Stress an, alles gleichzeitig zu machen, kann schnell der Überblick verloren gehen und die Stimmung kippen.

Mit einem Bullet Journal lernst du vorausschauend zu planen und Prioritäten richtig zu setzen – UND deine Gefühle wieder bewusst wahrzunehmen. Denn es bietet dir, neben einer strukturierten Übersicht über deinen Alltag genug Platz für deine Gedanken und Emotionen. So kannst du dir Zeit nehmen, dich ganz bewusst nur auf dich zu konzentrieren.

Das Ziel des Bullet Journals ist es nämlich nicht nur deinen Alltag produktiver zu machen und Listen stumpfsinnig abzuarbeiten, sondern all dem, was du tust auch Bedeutung zu geben. Das Bullet Journaling hat fast etwas Meditatives und hilft dir dabei, zu entschleunigen. Beim Durchblättern kannst du dann auf all das zurückblicken, was du schon erreicht hast. Dein Gewinn: mehr Motivation und Selbstvertrauen im Alltag.

Das benötigst du für dein Bullet Journal

Klingt gut? Dann kann es ja losgehen! Alles was du brauchst ist ein Notizbuch, ein Lineal und ein Stift – ganz gleich, ob Bleistift, Buntstift oder Fineliner. Ein Notizbuch mit Punktraster erleichtert dir das Zeichnen von Skizzen und das Festhalten von Ideen, ist aber nicht unbedingt notwendig. Achte in jedem Fall darauf, dass dich das Buch optisch anspricht. Schließlich soll es dich motivieren und dir Lust machen, hineinzuschreiben und immer mal wieder durchzublättern.

  • Schöne Notizbücher mit Punktraster gibt es zum Beispiel von Leuchtturm (Amazon, um 25 Euro). Ob in zitronengelb für gute Laune, einem kräftigen Beerenton, der motiviert oder in einem pazifisches Grün, das die Nerven besänftigt – bei der farbenfrohen Auswahl ist für alle was dabei!
  • Wenn dir ein einfacher Stift für den Anfang zu langweilig ist, kannst du dir auch eine bunte Auswahl an Filzmalern oder Finelinern anschaffen (zum Beispiel von Deal Kits, Amazon, um 19 Euro).

Auch sonst bietet die Welt des Bullet Journal eine Menge an nützlichem Zubehör, das zwar optional ist, jedoch auch durchaus hilfreich sein kann!

  • Selbstklebende Haftnotizen (zum Beispiel von Papierdrachen, Amazon, um 7 Euro) zum Beispiel lassen ein späteres unschönes Durchstreichen oder Ausradieren vermeiden, wenn es um das Notieren von Terminen geht, die zeitlich noch nicht fix sind.
  • Washi Tape (zum Beispiel von Lebenskompass, Amazon, um 10 Euro) bietet eine tolle Möglichkeit lose Blätter, die nicht selbstklebend sind, in dein Journal zu integrieren. Außerdem hübschen sie deinen Planer dabei auf!
  • Gegen ein Durcheinander an Notizzetteln schaffen auch Deko-Clips (etwa von Kikkerland, Amazon, um 6 Euro) Abhilfe. Diese können auch als Lesezeichen genutzt werden.
  • Und sogar Stempelsets (von Larcenciel, Amazon, um 21 Euro) gibt es, die eine easy Lösung bieten, wenn du dir mit der Gestaltung deines Bullet Journals noch schwer tust. Mit vordesignten Tabellen und Listen können so auch Design-Muffel ihr Bullet Journal ganz individuell gestalten.

So, du hast alles beisammen? Super! Dann kommen hier noch unsere 5 Tipps, wie du am besten loslegst.

5 Tipps, um dein Bullet Journal zu starten

Das schönste Equipment nützt nichts, wenn du nicht weißt, wie du anfangen sollst. Oder auch, wie du weitermachst. Dabei unterstützen dich diese wichtigen Tipps:

1. Richte dich ein!

Sobald alles bereitliegt, nimm dir noch einen Moment und frage dich: Wofür möchte ich mein Bullet Journal nutzen? Kalender, Eventplaner oder Tagebuch – alles ist möglich! Geht es dir darum, deine Termine übersichtlich vor Augen zu haben? Möchtest du noch genügend Platz haben, deine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben? Wie möchtest du die Seiten gestalten – minimalistisch oder doch lieber kreativ?

Mache das, was sich gut anfühlt und probiere dich einfach aus. Denn wenn du nach ein paar Monaten etwas anderes brauchst, ist das gar kein Problem! Strukturiere die Seiten einfach Monat für Monat neu und nicht gleich für das ganze Jahr. So kannst du immer wieder entscheiden, was sich für dich bewährt, was wegkann und was du noch gerne dazunehmen möchtest.

2. Lasse dich inspirieren!

Zu Beginn weiß man oft nicht so recht, wo man anfangen sollen. Aber keine Sorge! Es gibt genug Möglichkeiten, die nötige Inspiration zu finden. Auf Bullet Journal Communities findest du eine Übersicht an Accounts und Social-Media-Profilen – sei es auf Facebook, Instagram oder Pinterest.

Nutze die Ideen anderer als Orientierung und finde mit der Zeit deinen eigenen Stil. Und wenn dich nichts so wirklich anspricht oder du dir die Umsetzung noch nicht zutraust, versuche es erst einmal mit Vorlagen aus dem Internet (zum Beispiel auf www.tombow.de).

3. Mach es zur Gewohnheit!

„All you need is pen, paper and 4 minutes.“ – so steht es auf der offiziellen Bullet-Journal-Website. Und diese 4 Minuten lassen sich ohne Probleme in deinen Alltag integrieren. Nach dem Aufstehen, in der Mittagspause oder im Bett, kurz vor dem Schlafen gehen. Ehe du dich versiehst, ist das Bullet Journaling fester Bestandteil deines Alltags und deine tägliche Me-Time mit Stift und Papier nicht mehr wegzudenken.

Die 4 Minuten bedeuten übrigens, dass du deine Einträge in dieser Zeit schaffen kannst. Du musst aber nicht. Nimm dir die Zeit, die du brauchst und fühle dich nicht schlecht, wenn du auch mal etwas länger beschäftigt bist. Und wenn du erst einmal einen Rhythmus für dich gefunden hast, stellt sich das Gefühl von Ruhe und Geborgenheit ganz von selbst ein.

4. Keine Angst vor Fehlern!

Wenn wir immer alles perfekt machen wollen, stehen wir ununterbrochen unter Strom. Das erschöpft und verhindert, dass wir klar denken können. Also: keine Angst vor dem weißen Blatt Papier. Es muss nicht perfekt sein. Fehler passieren und sind in Ordnung! Hier sind ein paar Tipps, wie du geschickt mit ihnen umgehen kannst:

Nutze zum Beispiel für noch nicht feststehende Termine selbstklebende Notizzettel. Auch hilfreich ist Washi Tape zum Überkleben (siehe Tipps oben). Und wenn du schon früher gerne in deine Schulhefte gekritzelt hast, fällt es dir sicherlich nicht schwer auch jetzt kreativ zu werden! Es gibt für alles eine Lösung. Und du wirst merken: je weniger du dich zurückhältst und einfach machst, desto schöner wird dein Bullet Journal.

5. Tracke deine Habits!

Hier geht es darum, deine Gewohnheiten festzuhalten und zu reflektieren. Dabei bist du völlig frei in dem was du erfasst. Das können die Stunden Schlaf sein, die wöchentlichen Sporteinheiten oder die Anzahl an Gläsern Wasser pro Tag. Lege dazu beispielsweise eine Liste an und hake täglich ab, wenn du dein Ziel erreicht hast.

So motivierst du dich selbst und beginnst deine (schlechten) Gewohnheiten zu ändern. Neben Habits lässt sich übrigens auch die Stimmung tracken. Und noch ein kleiner Tipp: Hier ist weniger tatsächlich mehr! Anstatt dich mit unendlich vielen Trackern zu überfordern, konzentriere dich auf einige wenige, die dich wirklich weiterbringen.

Ein Bullet Journal bietet dir die Möglichkeit, das Gedankenchaos in deinem Kopf zu sortieren und so mehr Ruhe und Ordnung in deinen Alltag zu bringen. Das ist einen Versuch wert, meinst du nicht auch?