Wenn deine Vagina sprechen könnte, würde sie dich eindringlich bitten, bestimmte Lebensmittel häufiger zu essen. Denn über die Ernährung kannst du großen Einfluss auf ihre Gesundheit nehmen.
Mit den richtigen Snacks bleibt sie gesund, übersteht die Periode entspannt, kann Infektionen besser abwehren – und ist beim Sex in Bestform. Unsere Ernährungs-Tipps enthalten genau die Nährstoffe, die deine Vagina braucht und liebt.
Wie bleibt meine Vagina gesund?
Ein paar allgemeine Tipps sind sehr wichtig: Keine Wasch-Exzesse!Die Vagina reinigt sich selbst, und zwar mit Hilfe der Bakterien in der Scheidenflora. Also: Normal waschen, keine Spezial-Intimpflege-Mittel. Auch wichtig: Die richtige Wäsche, und zwar aus reiner Baumwolle. Ebenfalls ratsam (auch aus anderen Gründen): Sex mit Kondom. Das hält lästige Besucher (Keime etc.) fern.
Welche Ernährung ist gut für die Gesundheit der Vagina?
Es gibt tatsächlich bestimmte Lebensmittel, deren Inhaltsstoffe sich positiv auf deine Unterleibsgesundheit auswirken. Wir haben hier die wichtigsten für dich zusammengestellt:
1. Unterleibskrämpfe in der Periode mit Omega-3-Fett mindern
Kündigt sich deine Periode an, lassen auch Unterleibsschmerzen meist nicht lange auf sich warten. Ausgelöst werden sie durch die Freisetzung von Gewebshormonen in der Gebärmutter, den sogenannten Prostaglandinen. Sie sorgen dafür, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht und die Gebärmutterschleimhaut ausgeschieden wird.
Der Verzehr von Fisch (z.B. Lachs oder Thunfisch) hat durch die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren eine krampflindernde, entzündungshemmende Wirkung und sagt dadurch fiesen Unterleibsschmerzen den Kampf an. Gute, aber nicht-tierische Omega-3-Fettsäure-Quellen sind Leinöl, Leinsamen und Walnüsse.
"Auch Magnesium kann als natürlicher Helfer Krämpfe lösen", erklärt Heide Peuckert, Gründerin vom Bio-Tampon-Hersteller MyLily. Der Mineralstoff sorgt dafür, dass sich die Muskulatur gut entspannen kann. Viel Magnesium steckt zum Beispiel in Nüssen, Kürbiskernen, Haferflocken und Bananen.

2. Scheidenflora mit Jogurt und Sauerkraut stärken
Eine gesunde Scheidenflora enthält eine große Menge an gesunden Milchsäurebakterien (Lactobacillus). Diese halten den pH-Wert im Scheidenmilieu stabil. Antibiotika, Verhütungsmittel wie die Pille, eine zu zuckerhaltige Ernährung, die Wechseljahre oder eine Hormontherapien können sich allerdings negativ auf das sensible Gleichgewicht der Bakterien der Scheidenflora auswirken. Folge: Ein Scheidenpilz hat leichtes Spiel.
Das regelmäßige Essen von probiotischen Lebensmitteln wie Naturjoghurt, Sauerkraut, Kimchi, Tempeh oder Miso können dem entgegenwirken. "Probiotika fördern die Balance an gesunden Bakterien und halten dadurch den pH-Haushalt stabil", erklärt Gynäkologin Carolyn DeLucia aus New York.
3. Scheidentrockenheit mit Edamamen und Tofu entgegenwirken
Sinkt der Östrogenspiegel im Blut, hat das häufig eine trockene Scheide zur Folge, die anfälliger für Infektionen wird und beim Geschlechtsverkehr unter Schmerzen leidet. Denn: Das Hormon Östrogene fördern normalerweise die Scheidenfeuchtigkeit und die damit verbundene vaginale Elastizität.
Doch können beispielsweise die Wechseljahre, die Geburt eines Kindes oder Stillen einen Hormonmangel verursachen und zu Scheidentrockenheit führen. Iss in diesem Fall vermehrt gering verarbeitete Soja-Lebensmittel wie Edamame, Tofu oder Tempeh. Sie enthalten östrogen-nachahmende Pflanzenstoffe, so genannte Isoflavone.
4. Entspanntere Sexualität dank Äpfeln
Eine in Archives of Gynecology and Obstetrics veröffentlichte Studie ergab, dass die meisten Frauen, die mehr als einen Apfel pro Tag essen, sich einer gut durchbluteten und besonders feuchten Scheide erfreuen.
Grund dafür könnte das im Apfel enthaltene Flavonoid Phlorizin sein, ein Stoff, das dem weibliche Sexualhormon Estradiol ähnelt. Hinzu kommt, dass Äpfel größere Mengen von Polyphenolen (sekundäre Pflanzenstoffe) enthalten, denen man eine durchblutungsfördernde Wirkung nachsagt – ein weiterer Pluspunkt für dein Vaginalgewebe und lustvollen, schmerzfreien Sex.

5. Blasenentzündungen mit Cranberry-Saft und Tee bekämpfen
Ja, Blase und Vagnia sind unterschiedliche Organe, aber bei Harnwegsinfekten tut es gefühlt überall „da unten“ weh, deshalb noch ein schneller Tipp bei einer Blasenentzündung: Lieber keine Cranberrys naschen oder als Saft trinken. Sie enthalten leider große Zuckermengen (12 g pro 100 g).
Carolyn DeLucia rät stattdessen zu grünem Tee: Er enthält viele Catechine, das sind sekundäre Pflanzenstoffe mit einem hohen antioxidativen Potenzial. Sprich: "Durch das Trinken von grünem Tee können die Catechine in den Harnwegen wirken und dort die entzündungsauslösenden Bakterien reduzieren", so die Expertin.
Du siehst, mit der richtigen Ernährung kannst du viel tun, um deine Vagina gesund und geschmeidig zu halten. Von den Lebensmitteln profitiert nicht nur sie, sondern dein gesamter Körper.