Lycopin: Darum ist Tomatensauce gesund

Lycopin
Warum Tomatensauce gesünder sein kann als frische Tomaten

Veröffentlicht am 25.10.2024
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Tomaten sind das rote Glück jeder Küche: Ob als Snack, im Salat oder in Tomatensauce, sie sind vielseitig einsetzbar und lecker. Doch das Verrücke ist: Erst durch die Verarbeitung wird ihr gesundheitlicher Nutzen voll entfaltet, denn dann erst wird der rote Farbstoff, das Lycopin, freigesetzt.

Was ist Lycopin und worin ist es enthalten?

Lycopin gehört zu den sekundären Pflanzenstoffen und gibt Tomaten ihre intensive und auffällig rote Farbe. Der rote Farbstoff ist aber nicht nur in Tomaten und Tomatenprodukten, sondern auch in Guave, Wassermelone, Papaya und Grapefruit enthalten. Welche Lebensmittel den höchsten Lycopingehalt haben, siehst du weiter unten im Artikel.

Sekundäre Pflanzenstoffe sind in pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und Kartoffeln enthalten. Obwohl sie den Pflanzen eigentlich als Abwehrstoff gegen Fressfeinde dienen, wirken sie sich gesundheitsfördernd auf den menschlichen Körper aus.

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Übrigens: Es ist auch möglich, den Farbstoff aus den Tomaten zu extrahieren. Lebensmittel-Produzenten können damit Suppen, Saucen, Desserts, sowie Schmelzkäse rötlich oder orange ‘färben’.

Was bewirkt Lycopin im Körper?

Lycopin hat durch seine antioxidativen Eigenschaften viele positive Effekte auf den Körper. So fängt der Farbstoff effizient freie Radikale ein und macht sie unschädlich. Freie Radikale sind dafür bekannt, dass sie die DNA schädigen und Mutationen auslösen, wodurch sich das Risiko für zahlreiche Krankheiten wie Krebs und koronare Herzkrankheiten erhöht. Zudem hält Lycopin als Radikalfänger deine Blutgefäße elastisch, beugt damit einer Arteriosklerose (Verkalkung der Blutgefäße) vor und hilft bei Bluthochdruck.

Isst du regelmäßig rotes Obst und Gemüse, so steigt zum einen der Lycopingehalt in deinem Blut an, und zum anderen lagert es sich in den Zellen unter der Haut ein. Dort arbeitet Lycopin wie ein natürlicher Sonnenschutz, der die Haut vor Schäden durch UV-Strahlen schützen kann.

Aber: Das Essen von lycopinhaltigen Lebensmitteln ersetzt keine Sonnencreme. Es erhöht sich lediglich der Grundschutz deiner Haut.

Wieso soll ich Tomaten erhitzen?

Auch wenn Tomaten viel Lycopin enthalten, so wollen sie es doch nicht hergeben. Der kostbare Farbstoff sitzt so tief in den Faserzellen der Tomate, dass er allein durch die Verdauung nicht herausgelöst werden kann. Erst wenn du die Tomate zerkleinerst und erhitzt, werden die Zellstrukturen aufgebrochen und das Lycopin freigegeben. Daher enthält auch die Tomatensauce oder der Tomatensaft deutlich mehr Lycopin als eine rohe Tomate.

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Zudem gilt: Je reifer die Tomate, desto mehr Lycopin ist enthalten. Eine unreife und noch teilweise grüne Tomate ist sehr arm an Lycopin. Achte also immer darauf, dass du die Tomate erst dann verzehrst, wenn sie schön rot ist. Ansonsten lieber noch etwas reifen lassen.

Wie bereits erwähnt, besitzen verarbeitete Tomaten einen höheren Lycopingehalt als unverarbeitete. Wie viel Lycopin genau, siehst du hier:

Wie soll ich die Tomaten zubereiten?

Doch nicht nur durch das Erhitzen werden Tomaten noch gesünder. Kombiniere Tomaten immer mit ein wenig Öl. Da Lycopin fettlöslich ist, kann es bis zu viermal besser vom Körper aufgenommen werden. Besonders gesund und köstlich sind zum Beispiel geschmorte Tomaten. Halbiere hierfür die Tomaten und schmore sie mit etwas Öl für zirka 10 Minuten bei geringer Hitze in einem Topf oder in einer Pfanne mit Deckel.

Fazit: Es lohnt sich, alles aus der Tomate herauszuholen

Lycopin besitzt zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften und schützt den Körper als Antioxidans vor freien Radikalen. Damit das Lycopin aus Tomaten optimal verfügbar wird, muss es jedoch erhitzt und zerkleinert werden. Wenn du es zusätzlich mit etwas Öl kombinierst, kann das Lycopin seine volle Wirkung entfalten.