5 Lebensmittel, die Entzündungen fördern

Entzündungsfördernde Lebensmittel
Aufgepasst: Diese 5 Lebensmittel können Entzündungen fördern

Veröffentlicht am 20.11.2023
Aufgepasst: Diese 5 Lebensmittel können Entzündungen fördern
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Die Ernährung hat einen enormen Einfluss auf deine Gesundheit. Das gilt nicht nur im positiven, sondern auch im negativen Sinne – denn die falsche Ernährungsweise kann dich krank machen.

Es gibt nämlich Lebensmittel, die nicht einfach "nur" ungesund sind: Nein, sie besitzen sogar entzündungsfördernde Eigenschaften. Entzündungen schwächen dein Immunsystem und können Krankheiten wie Arthrose, Rheuma oder Diabetes begünstigen. Zwar nicht von heute auf morgen, aber warum irgendetwas riskieren, dass du heute vorbeugen kannst? Mit der richtigen Ernährung und dem bewussten Verzicht auf entzündungsfördernde Lebensmittel funktioniert das ganz easy.

Wie kann die Ernährung Entzündungen fördern?

Entzündungen entstehen nicht einfach ohne Grund. Sie sind eine Abwehrreaktion des Körpers, also eigentlich etwas Gutes. In ihrer Grundfunktion helfen sie deinem Körper zu heilen. Akut ist das sehr hilfreich und sorgt dafür, dass du schnell(er) gesund wirst.

Problematisch sind Entzündungen, die länger andauern oder sogar chronisch verlaufen. Die Symptome sind nämlich – anders als im Akutfall – so unscheinbar, dass man es meist gar nicht bemerkt, weshalb man sie auch "stille Entzündungen" nennt.

Symptome von stillen Entzündungen können sein:

  • Müdigkeit
  • Energielosigkeit
  • Übergewicht
  • Verdauungsbeschwerden
  • Hohe Anfälligkeit für Infekte und Erkältungen

Mittlerweile weiß man, dass solche chronischen Entzündungen Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen auslösen und begünstigen können.

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Doch wie genau kommt es zu solchen Entzündungen? Fehlende Bewegung, zu viel Stress sowie unsere Ernährung sind laut Studie maßgeblich dafür verantwortlich. Das Prinzip ist simpel: Alles, was du deinem Körper an Nahrung lieferst, muss er verarbeiten. Mit manchen Lebensmitteln kommt er einfach nicht zurecht und es kommt zu einem chronischen Entzündungsprozess.

Entzündungen durch die Ernährung können

  • die Blutgefäße betreffen, was zu Plaque in den Arterien führt und sie verengt.
  • das Hormonsystem beeinflussen.
  • den Darm, das Mikrobiom und damit das gesamte Immunsystem schwächen.
  • auf der Haut als Akne oder Neurodermitis sichtbar werden.

Um all das zu vermeiden, musst du nur eins tun: Verbanne entzündungsfördernde Lebensmittel von deinem Speiseplan.

5 Lebensmittel, die Entzündungen fördern

Deine Ernährung soll deinen Körper stärken und gesund halten, aber bitte nicht krank machen. Damit das nicht passiert, solltest du den Konsum der folgenden Lebensmittelgruppen in Zukunft einschränken:

1. Raffinierter Zucker

Zu viel Zucker macht krank. Wir wollen hier nicht übertreiben oder Angst machen, aber an Produkten, die raffinierten Zucker enthalten, ist wirklich nichts schönzureden. Die Wissenschaft ist sich einig und bestätigt immer wieder, dass Haushaltszucker, also Saccharose im Übermaß schädlich sein kann und Entzündungen fördert.

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Zucker ist ein optimaler Nährboden für Bakterien und Keime und fördert eben auch Entzündungsreaktionen. Das kann an der Haut in Form von Akne oder Neurodermitis sichtbar werden, sich aber genauso Jahre später in Form von eintretendem Diabetes Typ 2 oder Arteriosklerose zeigen.

Die Zuckermoleküle sorgen für ein rasantes Auf und Ab des Blutzucker- und Insulinspiegels, was mit der Zeit die Blutgefäße schädigt. Als Folge entstehen dort Entzündungen, es kommt zu Verdickungen, an denen sich Plaque anlagert und die Arterien zuerst verengen, dann sogar verstopfen können. Hinzu kommt, dass deine "schlechten" Darmbakterien Zucker lieben und sich davon nähren. So vermehren sie sich und bringen deine Darmflora ordentlich durcheinander.

Da du mit Sicherheit nichts davon willst, lass raffinierten Zucker lieber weg. Der versteckt sich übrigens oft auch in anderen Lebensmittel und Getränken wie Müsli, Fruchtsäfte oder Snacks. Eine gesunde Alternative sind diese zuckerfreien, süßen Snacks.

2. Weißmehl- und Weizenprodukte

Weizen hat ohnehin schon einen schlechten Ruf. Dass das Getreide als entzündungsfördernd gilt, liegt jedoch nicht (nur) am verteufelten Gluten. Auch wenn sich die Wissenschaft noch nicht zu 100 Prozent einig ist, deuten immer mehr Studien darauf hin, dass ein bestimmtes Protein, die sogenannten Amylase-Trypsin-Inhibitoren, kurz ATI, für die Entstehung von chronischen Entzündungsprozessen verantwortlich ist. Vorsicht, das hat nichts mit einer Glutenunverträglichkeit zu tun, kann aber damit zusammen hängen.

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Während zu den ATIs weiter geforscht und diskutiert wird, lässt sich eines jedoch nicht abstreiten: Weizen, beziehungsweise Weißmehl ist nichts anderes ist als eine Aneinanderreihung von Zuckermolekülen und hat damit die gleichen Effekte wie Zucker. Deshalb werden die Carbs der Weißmehlprodukte auch als die "bösen" bezeichnet – denn nicht alle Kohlenhydrate sind schlecht. Die Qualität zählt. Bei Nudeln oder Brot aus Weißmehl hat man jedoch einen ähnlichen Effekt wie bei Süßigkeiten: Die Kohlenhydratketten sind schnell aufgespalten und der Blutzuckerspiegel steigt rasant an. Was das für Folgen hat, hast du im Punkt "Raffinierter Zucker" bereits gelesen.

3. Wurst und verarbeitetes Fleisch

Eine gute Faustregel ist: Je weniger verarbeitete Lebensmittel du zu dir nimmst, umso besser. Bei allem, was verarbeitet ist, stehen meistens Inhaltsstoffe auf der Zutatenliste, von denen du nicht mal den Namen aussprechen kannst und das ist kein gutes Zeichen. Auch wenn es bei Wurst und verarbeitetem Fleisch nicht ganz so verheerend ist, landet alles aus dieser Kategorie auch auf der Liste entzündungsfördernder Lebensmittel. Unter anderem liegt das an den ungesättigten Fetten. Wie schlecht Transfette sind, hast du ja bereits oben gelesen.

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Klar gibt es auch dazu Studien, die dazu wissenschaftlichen Kontext liefern und belegen, dass rotes sowie verarbeitetes Fleisch Entzündungen fördert. Doch damit nicht genug: Verarbeitetes Fleisch, wie jegliche Wurstwaren, wurde bereits 2015 aufgrund der eindeutigen Studienlage von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) als "krebserregend für den Menschen" eingestuft. Rotes Fleisch wie Rindfleisch gilt als "wahrscheinlich krebserregend".

4. Alkohol

Es geht uns hier nicht um das eine Gläschen, das es gelegentlich mal gibt. Viel mehr geht es um den routine- und regelmäßigem Griff zum (Feierabend-) Bier, Wein oder Prosecco. Doch egal, wie viel Alkohol du konsumierst, dein Körper muss, danach immer erstmal "entgiften", denn er will das Nervengift so schnell wie möglich loswerden. Das passiert über Leber und Niere, die langfristig darunter leiden und sich Studien zufolge entzünden können.

Ein weiterer Faktor ist die Reaktion auf den Magen. Mediziner:innen stellten fest, dass Äthanol die Produktion von Magensäure anregt. Ist davon dauerhaft mehr vorhanden, schwillt die Magenschleimhaut an und entzündet sich. Dass ein moderater Alkoholkonsum gesundheitsfördernd sei, haben Studien übrigens als Mythos enttarnt. So wirkt sich eine Alkoholpause auf deinen Körper aus!

5. Transfette

Die Bad Boys unter den Fetten sind die sogenannten Transfette. Das sind industriell gehärtete Fette, die zu den ungesättigten Fettsäuren zählen und in Fertigprodukten, Frittiertem, Fast Food und vielen verarbeiteten Lebensmitteln, auch Wurst oder Süßem, stecken.

Das hört sich nicht nur ungesund an, sondern ist es auch. Dein Körper kann Transfette nur schwer verarbeiten. Es kommt zu einer Erhöhung des schlechten LDL, also Low-Densitiy-Cholesterins und einer Senkung des guten HDL, also High-Density-Cholesterins. Wird das LDL-Cholesterin ins Blut oxidiert, stimuliert es dort Immunzellen und löst eine Entzündungsreaktion hervor. Diese kann Studien zufolge dann die Gefäßwand schwächen und schädigen, wodurch koronare Herzerkrankungen begünstigt werden.

Und was ist mit Milchprodukten?

Während Milchprodukte früher als super gesund galten, gibt es immer mehr kritische Stimmen, die vor allem von Frischmilch abraten. Sie sei für das heranwachsende Kalb gedacht, enthält Hormone und die seien nichts für den menschlichen Organismus. Hört sich plausibel an, doch wissenschaftlich eindeutig belegbar sind die Behauptungen nicht. In dieser Übersichtsstudie konnten beispielsweise keine entzündungsfördernden Eigenschaften von Milchprodukten bewiesen werden. Es wird also viel diskutiert, ohne dass es eine klare Meinung gibt.

Worüber weniger diskutiert wird ist, dass Milchprodukte die Talg- und Schleimproduktion anregt, weshalb oft darüber gesprochen wird, dass sie Entzündungen auf der Haut auslösen. Dazu gibt es eindeutige Studienergebnisse. Bedeutet für dich: Hast du Probleme mit der Haut oder bist erkältet, verzichte lieber darauf. Ansonsten musst du dir keine Sorgen machen.

Iss mehr entzündungshemmende Lebensmittel

Um Entzündungen entgegenzuwirken, solltest du nicht nur entzündungsfördernde Lebensmittel weglassen. Dein Körper braucht gute Nährstoffe, um Entzündungen zu bekämpfen und kann dank der richtigen Nährstoffe Entzündungen vorbeugen. Dazu gehören Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, aber besonders sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, auch Antioxidantien, sowie Ballaststoffe, die deinen Darm und dein Mikrobiom (Gesamtheit aller Darmbakterien) stärken.

Damit du also nicht nur verzichten musst, solltest du diese entzündungshemmenden Lebensmitteln futtern:

Lebensmittel, die Entzündungen fördern, solltest du meiden. Versuche darauf zu verzichten oder tausche sie gegen gesunde Alternativen. Wie so oft gilt auch hier: Balance is the key. Heißt: Wer sich generell gesund und ausgewogen ernährt, kann sich auch mal Süßigkeiten oder Fast Food genehmigen.

Erwähnte Quellen:

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