Den deutlichen Anstieg der Lebensmittelpreise im Supermarkt haben wir alle gespürt – sei es bei Milchprodukten, Speiseöl, Gemüse oder Brot. Auch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigen diesen Trend. Viele Verbraucher sind daher an der Kasse überrascht, wenn sie feststellen, wie viel teurer der Einkauf im Vergleich zu früher ist.
Das ist kein Zufall! In den Jahren zuvor stiegen die Preise für Nahrungsmittel nur moderat. Zwischen 2000 und 2019 lag der jährliche Preisanstieg im Schnitt bei weniger als 1,5 Prozent. Doch von Januar 2022 bis Januar 2023 kletterten die Preise um beachtliche 20,2 Prozent! Zwar hat sich die Nahrungsmittelinflation verlangsamt und die Kosten für Lebensmittel sind zwischen Juli 2023 und Juli 2024 "nur" um 1,3 Prozent angestiegen. Allerdings waren die Nahrungsmittel 2024 immer noch knapp 30 Prozent teurer als 2021.
Laut einer Stellungnahme der Verbraucherzentrale gibt es mehrere Gründe für diesen Preissprung. Neben höheren Energiekosten und versteckten Preiserhöhungen sind auch die komplexe politische Lage weltweit, Missernten durch den Klimawandel und der Mangel an Arbeitskräften ausschlaggebend für die hohen Kosten.
So kannst du beim Lebensmitteleinkauf sparen
An den Gründen für die Preissteigerungen können wir zwar nichts ändern, aber es gibt trotzdem genug clevere Einkaufstipps, um ein wenig Geld beim Food-Shopping zu sparen. So viel schon einmal vorweg: Gesund, abwechslungsreich und gleichzeitig günstig essen – das geht auch bei gestiegenen Lebensmittelpreisen.
Vor allem mit dem Women’s-Health-Ernährungscoaching klappt das ganz easy, denn du kannst dir mit wenigen Klicks einen individuellen Ernährungsplan erstellen lassen. Du kannst sogar deine Einkaufsgewohnheiten angeben und dein Budget eingrenzen.
Fast 90 Prozent der deutschen Verbraucher:innen haben übrigens laut der GfK Behavior Change Survey bereits ihr Einkaufsverhalten angepasst, um ihr Haushaltsbudget zu schonen. Zu den häufigsten Maßnahmen gehören der Kauf von Eigenmarken statt Markenprodukte und das Vergleichen von Preisen in verschiedenen Supermärkten. Wir haben weitere Tipps für dich gesammelt.
1. Schreib dir eine Einkaufsliste
Wir kennen es alle: Wenn du planlos (oder noch schlimmer: hungrig!) einkaufen gehst, kaufst du fast immer Sachen, die du eigentlich gar nicht brauchst. Da landet schnell mal eine Tüte Gummibärchen, ein Fertiggericht oder eine neue Sorte Frischkäse im Einkaufskorb.
Eine Einkaufsliste – ob digital in einer App (wie zum Beispiel bring!) oder ganz old school auf Papier – kann dir dabei helfen, nur die Dinge zu kaufen, die du tatsächlich benötigst und unnötige Impulskäufe vermeiden.
Ein netter Nebeneffekt ist ein gesünderer Einkauf: Gerade Süßigkeiten und Chips werden beim Einkauf selten vorab eingeplant. Oft sind sie günstig platziert und verleiten damit zum Kauf.
2. Plane deine Mahlzeiten für die Woche vor
Ein Weg, deine Einkaufsliste noch effizienter zu gestalten, ist eine smarte Mahlzeitenplanung. Damit kannst du nicht nur Geld beim Einkaufen sparen, sondern außerdem dafür sorgen, dass du dich gesund und ausgewogen ernährst, wie sogar Studien belegen.
Du kannst auch Mahlzeiten vorkochen (Stichwort: Meal Prep) und sparst dir so an anderen Tagen das Kochen. Leckere Rezept-Inspiration für deine Meal-Prep-Box findest du hier:
Ein weiterer großer Vorteil (nicht nur für deinen Geldbeutel, sondern auch für unsere Umwelt) ist, dass durch Mahlzeitenplanung Lebensmittelmüll vermieden wird. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (kurz: BMEL) werden fast 60 Prozent des Lebensmittelmülls durch Privathaushalte verursacht – das sind 6,5 Millionen Tonnen im Jahr alleine in Deutschland.
Bei der Planung der Gerichte können dir Meal-Planning-Apps, wie zum Beispiel "Choosy" oder unser personalisiertes Ernährungscoaching helfen. Und wenn doch mal Reste übrigbleiben, kannst du mit der App "Zu gut für die Tonne" leckere Reste-Rezepte finden.
3. Greife zu Eigenmarken / No-Name-Produkten
Viele Verbraucherinnen kaufen Markenprodukte, da uns durch coole Verpackungen, hübsche Logos oder eigene Gütesiegel suggeriert wird, dass das Markenprodukt einfach besser wäre. Falsch gedacht! Denn wenn du im Supermarkt bewusst zu No-Name-Produkten oder Eigenmarken, wie ja! oder Gut&Günstig greifst, sparst du ordentlich Kohle – durchschnittlich um 30 Prozent im Vergleich zum Marken-Pendant.
Gewusst? Viele der großen Markenhersteller haben ein zweites Standbein und produzieren neben ihren Marken meistens auch No-Name-Produkte im Auftrag der Supermärkte und Discounter. Und die sind in Rezeptur und Zusammensetzung oft sehr ähnlich – teilweise sogar komplett identisch – mit dem Markenprodukt.
4. Großpackungen bunkern
Einige Lebensmittel, wie zum Beispiel Nudeln, Reis, Knäckebrot, getrocknete Linsen, Konserven & Co. halten sich richtig lange. Hier lohnt es sich, die Produkte auf Vorrat zu kaufen und dabei auf Angebote (zum Beispiel günstigere XXL-Packungen) zu achten.

XXL-Packungen kaufen: Trockenprodukte, wie Reis, Linsen oder Nudeln, kannst du lange lagern
5. Werde zur Lebensmittel-Retterin
Andere Lebensmittel wiederum halten nicht lange oder stehen kurz vor dem Ablaufdatum – und davon kannst du profitieren! Selbst Produkte mit überschrittenem MHD sind Studien zufolge noch essbar, es heißt ja auch Mindesthaltbarkeitsdatum und nicht Verfallsdatum. Joghurt, Quark & Co. sind also mindestens bis Tag X haltbar, aber auch noch etliche Tage später genießbar. "Anschauen, riechen und vorsichtig kosten – das kann viele Lebensmittel vor der Tonne retten und hilft Geld zu sparen", rät das BMEL.
"Rette" also guten Gewissens Lebensmittel aus dem Supermarkt, von Restaurants oder aus der Nachbarschaft. Hierfür gibt es Apps, die dir dabei helfen können, wie zum Beispiel "Too Good to go".
6. Günstige Gerichte selbst kochen statt Fertiggerichte kaufen
Gutes Essen muss teuer sein? Quatsch! Eher das Gegenteil ist der Fall, denn gerade Fertiggerichte können schnell teuer werden. Und darin steckt oft nicht besonders viel Gutes, sondern viele Zusatzstoffe und reichlich Salz. Kaufe stattdessen frische Zutaten und koche selbst. Dadurch kannst du nicht nur Geld sparen, sondern auch sicherstellen, dass deine Mahlzeiten gesund und ausgewogen sind.
Gesunde, ausgewogene und gleichzeitig günstige Rezepte findest du in unserem Low-Budget-Cookbook. Einfach hier downloaden:
7. Saisonal und regional einkaufen
Saisonale Produkte sind oft günstiger als importierte Lebensmittel, da sie vor Ort produziert werden und keine hohen Transportkosten anfallen. Überdies sind saisonale Produkte frischer und enthalten mehr Nährstoffe als importiertes Obst und Gemüse. Am besten informierst du dich im Voraus, welche Obst- und Gemüsesorten gerade Saison haben. Das funktioniert auch via App.
Werden die Preise für Lebensmittel weiter steigen?
"Genaue Prognosen sind nicht einfach, aber die Lebensmittelpreise werden erst mal hoch bleiben und weitere Preissteigerungen sind angekündigt", heißt es vonseiten der Verbraucherzentrale. "Generell müssen Verbraucherinnen damit rechnen, zukünftig einen höheren Anteil ihres zur Verfügung stehenden Einkommens für Lebensmittel auszugeben."
Fazit: Clever einkaufen – ohne am falschen Ende zu sparen
Es gibt zahlreiche Strategien, um beim Lebensmitteleinkauf Geld zu sparen, ohne dabei auf frische Produkte oder Geschmack verzichten zu müssen. Günstig einkaufen ist keineswegs gleichbedeutend mit schlechterer Qualität.
Wenn du einen klaren Einkaufsplan machst, saisonale Angebote bevorzugst, größere Mengen kaufst, von Rabatten profitierst, deine Mahlzeiten im Voraus planst und den Vorratsschrank sinnvoll nutzt, kannst du erheblich sparen. Kurz gesagt: Mit überlegten Einkaufsgewohnheiten lässt sich viel erreichen!
Erwähnte Quellen:
Ducrot P, Méjean C, Aroumougame V, Ibanez G, Allès B, Kesse-Guyot E, Hercberg S, Péneau S. Meal planning is associated with food variety, diet quality and body weight status in a large sample of French adults. Int J Behav Nutr Phys Act. 2017 Feb 2;14(1):12. doi: 10.1186/s12966-017-0461-7. PMID: 28153017; PMCID: PMC5288891, zuletzt abgerufen am 19.02.2025
Zielińska D, Bilska B, Marciniak-Łukasiak K, Łepecka A, Trząskowska M, Neffe-Skocińska K, Tomaszewska M, Szydłowska A, Kołożyn-Krajewska D. Consumer Understanding of the Date of Minimum Durability of Food in Association with Quality Evaluation of Food Products After Expiration. Int J Environ Res Public Health. 2020 Mar 3;17(5):1632. doi: 10.3390/ijerph17051632. PMID: 32138334; PMCID: PMC7084339, zuletzt abgerufen am 19.02.2025