Influencer und Promis schwören auf Detox-Tees als ihr Geheimrezept zur Entgiftung. Das Versprechen klingt verlockend: Ein Becher am Morgen kurbelt deine Energie für den Tag an, ein weiterer am Abend unterstützt deinen Körper dabei, über Nacht zu entgiften. Klingt fast zu gut, um wahr zu sein, nicht wahr?
Für Skepsis gibt es guten Grund: An der angepriesenen Wunderwirkung ist wenig Wahres dran. Studien zeigen, dass es für die Wirkung kommerzieller Detox-Programme keine belastbaren Nachweise gibt. Wir verraten dir, woraus Detox-Tees bestehen und warum sie – je nach Zutaten – sogar gesundheitsschädlich sein können. Plus: Eine bessere und viel günstigere Alternative.
Was sind Detox-Tees?
Detox-Tees werden als natürliche Reinigungs- und Abnehm-Tees beworben, die einem zum Beispiel das Gefühl geben sollen, mehr Energie und Motivation zu haben. Andere Hersteller werben damit, dass die Tees den gesamten Körper von schädlichen Giftstoffen befreien und beim Abnehmen helfen sollen.
Auf Social Media kann man den Hype um die sogenannten Wunder-Detox-Tees kaum noch ignorieren, besonders wenn man den Tipps von Influencern folgt. Überall wird für Detox-Tees kräftig die Werbetrommel gerührt. Obwohl sich die Zutatenliste dieser Tees je nach Marke unterscheidet, werden sie meistens in Form von ein- bis vierwöchigen Kuren angeboten. Die Empfehlung lautet oft, den Tee morgens und abends zu genießen, um optimale Ergebnisse zu sehen. Für diese angebliche Natursuperkraft zahlst du allerdings deutlich mehr als für einen herkömmlichen Kräutertee, der etwa zwei Euro kostet: Preise beginnen hier bei 15 Euro für 100 Gramm Tee, was ziemlich viel ist.

Da drängt sich natürlich die Frage auf, wie dieser Entgiftungstee genau funktioniert. Ist Detox-Tee im Vergleich zu normalen Kräutertees wirklich besser? Die einzig klare Antwort – und vielleicht auch die enttäuschende - darauf ist: nein. Die Erklärung für die Antwort versteckt sich in den Inhaltsstoffen.
Woraus bestehen Detox-Tees?
Wenn man sich die Zutatenliste eines typischen Entgiftungstees anschaut, wirkt alles erst mal ganz normal: Chinesischer Oolong-Tee, Ingwer, Ginseng – lauter Zutaten, die für ihre positiven Effekte auf die Verdauung bekannt sind. Eigentlich also nur ein leckerer (wenn auch ziemlich teurer) Kräutertee. Und wie wir alle wissen, haben Kräutertees ihre Vorzüge: Sie wärmen und können beruhigend auf Magen und Darm wirken. Soweit, so gut. Doch wie aus Studien hervorgeht, fehlt es ihnen an einem nachweisbaren "Detox"-Effekt.
Tipp: In einem Tee-to-go-Behälter kannst du deinen Lieblings-Tee jederzeit warm genießen. Die schöne Teeflasche mit Filtereinsatz von REFYLL gibt es in schwarz, gold und rosè inklusive weicher Filzhülle.
Aber, was viele nicht wissen: Bei etlichen Detox-Tees findet sich ein Kraut namens Senna auf der Zutatenliste. Senna ist für seine Sennoside bekannt, die abführend wirken, indem sie den Darm reizen. Im medizinischen Bereich wird Senna zur Behandlung von Verstopfung oder zur Darmvorbereitung vor chirurgischen Eingriffen eingesetzt – sicher nichts, was man in einem Tee erwarten würde, der eigentlich Wohlbefinden fördern soll. Wenn du also Detox-Tees mit Senna trinkst, gehst du die Risiken einer langfristigen Abführmittel-Anwendung ein, und das ist echt kein Kinderspiel!
Die folgenden Körpergerüche solltest du ebenfalls kennen, denn sie können Anzeichen für Krankheiten sein:
Ist Detox-Tee also schädlich?
Abgesehen von den offensichtlichen Unannehmlichkeiten, mehr Zeit auf der Toilette zu verbringen, weil du viel trinkst (und dabei womöglich Abführmittel zu dir nimmst), können die Tees langfristig zu einer Unterversorgung mit Nährstoffen führen – nicht zwingend, aber es ist möglich.
Das Trinken von Tee mit Senna beschleunigt den Transport der Nahrung in den Darm, was bedeutet, dass die Nährstoffe nicht richtig vom Körper genutzt werden können. Zum einen fehlen dir lebenswichtige Mikronährstoffe, zum anderen kann daraus ein Energiemangel resultieren.
Wenn du deinem Körper zusätzlich Nahrung entziehst und eine Art Detox-Kur mit Tee machst, könnte dies dazu führen, dass er in den Hungermodus wechselt, was wiederum zu einer Gewichtszunahme führt, wenn du mit dem Trinken der Tees aufhörst. Mit dem Jo-Jo-Effekt hätte wohl keiner bei dem Konsum dieser Marketing-Wunder gerechnet, oder? Selbst wenn du dich ausgewogen ernährst, geht vieles davon direkt durch deinen Körper ins Abwassersystem.
Verstehe uns nicht falsch: Tee trinken ist gesund, absolut empfehlenswert und hilft beim Abnehmen. Doch Detox-Tees sind nicht besser als andere Kräutertees. Diese Teesorten unterstützen dich beim Abnehmen besonders.
Sind Entgiftungstees Geldverschwendung?
Am Ende des Tages bedeutet der Kauf dieser Detox-Tees nicht nur, dass du Geld zum Fenster rauswirfst, sondern du riskierst im schlimmsten Fall sogar deine Gesundheit. Inmitten dieses ganzen Rummels um Detox-Tees übersehen viele, dass ihr Körper bereits über einen hochwirksamen "Entgifter" verfügt: die Leber. Diese sorgt für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel, unterstützt den Fettabbau und hilft deinem Körper, Alkohol zu verarbeiten. Kurz gesagt, Detox-Tees sind eigentlich überflüssig.
Magst du gerne Tee und möchtest deinem Körper etwas Gutes tun, kannst du dir Kräutertee kaufen, wie diesen losen Bio-Tee von Sonnentor. Der beruhigt einen sensiblen Magen und kann bei Übelkeit und Unwohlsein helfen. Zudem bekommst du für dein Geld weitaus mehr als bei den überteuerten Detox-Tees.
Kräutertee statt Detox-Tee trinken
Kräutertee kann man sowohl online kaufen, als auch beim Teehändler um die Ecke. Der kann dich beraten und die Qualität ist meist besser als bei Tees aus dem Discounter. Doch wie wäre es mal mit einem selbstgemachten Kräutertee? Selbstgemacht schmeckt bekanntlich doch am besten, stimmt's? Für die Zubereitung in der Tasse sind solche Teezangen für losen Tee praktisch. Willst du gleich einen ganzen Liter oder mehr aufgießen, dann hol dir eine schöne Teekanne mit Siebeinsatz.

Zudem kannst du selbst entscheiden, was in den Tee kommt und dich an deiner individuellen Mischung ausprobieren – und jede Menge Spaß bringt das Ganze auch noch. Die leckeren Tee-Kreationen eignen sich super zum Verschenken für die beste Freundin, Mutter oder Omi.
Folgende Zutaten dürfen in deinen selbstgemachten Kräutertee:
- Zitronenmelisse
- Zitronenverbene
- Minze (Pfefferminze, Nana-Minze)
- Ringelblumenblüten
- Kornblumen
- Holunderblüten
- Rosenblütenblätter
- Getrocknete Apfelschalen
- (Getrockneter) Ingwer
- Lavendelblüten
- Hagebutten
- Salbei
- Thymian
Der Hype um Detox-Tees ist leider nicht gerechtfertigt. Ganz im Gegenteil. Das in manchen Mischungen enthaltene Senna kann sogar deiner Gesundheit schaden. Ist es nicht enthalten, kannst du die vermeintlichen Entgiftungstees trotzdem im Regal stehen lassen und stattdessen herkömmliche Kräutertees trinken. Die tun genauso gut und schonen deinen Geldbeutel.