Um angesagte Food-Trends zu finden, schaltet heute niemand mehr eine Kochsendung an oder geht auf YouTube. Es genügt, nur einmal durch die entsprechenden Accounts bei Insta oder TikTok scrollen. Einmal in der "Food Bubble" angekommen, kannst du dich kaum noch vor Reels und TikToks retten, in denen die neuesten Kreationen nachgekocht werden.
Und das hat Folgen: Den Sozialen Medien hast du tatsächlich schon den ein oder anderen leckeren Food-Trend zu verdanken. Allein in diesem Jahr gab es schon mehrere. Ganz besonders beliebt waren diese drei: das sogenannte Cloud Bread, die Baked Feta Pasta oder die Ninja Icecream. Das Trio ging auf allen Social-Kanälen durch die Decke.
Dabei stellt sich bloß die Frage: Wie gesund können solche Trends eigentlich sein? Nur weil sie gut aussehen und easy gemacht sind, heißt das nicht, dass sie auch gut und nahrhaft für dich sind. Schmecken sie nur, machen aber dick, oder haben sie sogar richtiges Fitness-Food-Potenzial? Hier machen wir den Check.
Insta- und TikTok-Food-Trends im Check: gesund oder ungesund?
Essen muss schmecken, klar. Aber das Gewissen isst doch irgendwie immer mit. Deshalb wäre es natürlich optimal, wenn ein Food-Trend nicht nur lecker, sondern sogar richtig gesund ist. Wenn du dich gesünder ernähren willst, ist unser Ernährungscoaching vielleicht genau das Richtige für dich. Hol dir deinen individuellen Ernährungsplan einfach aufs Handy!
Okay, was heißt gesund? Was für uns zählt, sind Zutaten, Kalorien und Nährstoffe:
- Die Zutaten sagen schon viel darüber aus, wie gesund etwas ist. Gemüse, Getreide und Co. stecken voller guter Nährstoffe, während Zucker direkt ein Warnsignal aufpoppen lässt, dass hier nicht so viel drinsteckt, von dem dein Körper profitieren kann.
- Die Kalorien geben an, wie viel Energie du aus der Mahlzeit ziehst. Wir brauchen Kalorien, aber eben in einem gesunden Maß und nur so viel, wie wir auch verbrauchen. Berechne hier deinen Tagesbedarf for free!
- Mit einem Blick auf die Nährstoffe checken wir die Qualität. Pluspunkte gibt es für hochwertige Carbs, gute Fette und Eiweiß. Genauso wie für Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die für deinen Körper essenziell sind.
5 Food-Trends im Check: top oder flop?
Hier kommt die Wahrheit auf den Tisch. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Falls du auch schon immer wissen wolltest, wie gesund die Food-Trends auf Instagram und TikTok wirklich sind: Wir haben die Antwort.
1. Brot wie aus Wolken: Cloud Bread
Cloud Bread (auch Low-Carb-Oopsies genannt) ist vielleicht der fluffigste Trend, den es jemals gab. Woher der Name kommt (englisch cloud = Wolke, bread = Brot), wird schnell klar, wenn man die soften Eiweiß-Brote sieht, die wirklich an Wolken erinnern. Da darf einem schon mal das Wasser im Mund zusammen laufen. Aber du weißt ja, es kann noch so schön aussehen, wenn die inneren Werte nicht stimmen ...
Zutatenliste: Eiweiß, (fettarmer) Frischkäse, etwa Backpulver und Salz. Mehr nicht Wer mag, kann außerdem Kräuter hinzufügen. Für eine süße Variante statt Zucker etwas Honig oder Kokosblütenzucker verwenden.
Kalorien von Cloud Bread: Aus 3 Eiern, 3 Esslöffeln fettarmem Frischkäse, einer Prise Backpulver und Salz werden etwa 6 Wolkenbrote. Pro Stück sind das 51 Kalorien, was wirklich nicht viel ist, sodass man sich ruhig ein zweites oder drittes Eiweiß-Brötchen erlauben darf.
Nährstoff-Check: Cloud Bread ist Low-Carb, bedeutet es ist kohlenhydratarm. Gleichzeitig sind Eier reich an Eiweiß und Cloud Bread damit ein perfekter Muskelsnack. Auch wenn Eier relativ viel Fett liefern, hält sich das pro Portion immer noch in einer guten Grenze. Übrigens, für ein paar extra Vitamine und Mikronährstoffe kannst du das fluffige Fladenbrot einfach mit ein paar Tomaten oder anderen Greens belegen.
Fazit der Redaktion: Wer nicht die süße Variante mit haufenweise Zucker zubereitet, darf diesen Trend ruhig öfter nachmachen. Cloud Bread ist ein schneller und kohlenhydratarmer Proteinsnack, der sich vielfältig kombinieren lässt. Für uns ein eindeutiger Daumen hoch.
2. Leckere Käse-Nudeln: Baked Feta-Pasta
Cremig, cremiger, Feta-Pasta. Dieser Insta- und TikTok-Trend hat es mit Sicherheit schon in jeden Feed geschafft – und vielleicht sogar längst in deinen Ofen. Allein wie die Nudeln mit dem Feta verschmelzen, wenn er frisch aus dem Ofen kommt, lässt dir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Aber zurück zu den Fakten:
Zutatenliste: Die wichtigsten Zutaten sind klar, Feta und Pasta. Hinzu kommen noch ein paar Cocktailtomaten, Knoblauch, Olivenöl und Gewürze nach Belieben, die du zusammen mit dem Feta in eine Auflaufform schmeißt.
Kalorien der Feta-Pasta: Sowohl der Feta als auch die Nudeln liefern einiges an Kalorien. Ein Feta à 200 Gramm für zwei Personen plus 80 Gramm Nudeln pro Person, bringen es da auf stolze 691 Kalorien. Wenig ist das nicht. Falls du dir dieses Soulfood also mal zubereitest, dann genieß es bewusst und behalte den restlichen Tag die Kalorien im Blick.
Nährstoff-Check: 26 Gramm Eiweiß, 57 Gramm Kohlenhydrate und 37 Gramm Fett. Der Feta liefert Protein und Fett, die Pasta die Carbs. Warum Nudeln per se nicht dick machen, liest du hier. Was uns hier fehlt, ist ein wenig Grünzeug, damit die Pasta als "gesund" durchgehen könnte. Um ein paar Ballaststoffe zu ergänzen und den "Health-Score" zu erhöhen, verwende also lieber Vollkorn- oder Hülsenfrüchtepasta oder ersetze einen Teil der Nudeln zum Beispiel durch ein paar Zoodles, also Zucchini-Nudeln.
Fazit der Redaktion: In Kombination mit dem cremigen Feta und den süßen Cocktailtomaten lässt dieser TikTok-Trend sicherlich die Foodie-Herzen höher schlagen. Leider ist die leckere Pasta aber sehr kalorienreich. Wir sagen trotzdem: Gönn dir, nur nicht jeden Tag! Denn gesunder Genuss ist immer eine Frage der Balance. Um Kalorien einzusparen, kannst du zudem die Feta-Menge reduzieren oder zu Light-Feta greifen.
Dir fällt es schwer, beim Abnehmen die Kalorienbilanz im Auge zu behalten? Dann hör auf zu rechnen und überlass die Arbeit den Profis: Konfiguriere jetzt deinen Abnehm-Plan mit dem Women's-Health-Ernährungscoaching! Hier bekommst du jeden Tag leckere Rezeptideen zum Abnehmen und bleibst im Defizit!
3. Eis aus der Mampf-Maschine: Ninja-Icecream
Eis geht ja immer. Aber dieses Eis, beziehungsweise die Eismaschine, aus der es kommt, ist bei TikTok und Instagram tatsächlich sowas wie ein kleiner Star. Die Ninja Creami Eismaschine verspricht leckeres und vor allem gesundes Eis. Alles, was du tun musst, ist die Zutaten 24 Stunden in der Gefriertruhe kühlen und dann mit der Maschine zur cremigen "Ninja Icecream" rühren lassen.
Zutatenliste: Keine Liste, denn hier geht wirklich fast alles, was du willst. Dein Eis kannst du ganz nach Lust und Laune kreieren. Bedeutet auch: Du entscheidest, welche Zutaten in deiner Eiscreme landen und wie gesund das Ganze ausfällt.
Kalorien der Ninja-Icecream: Vom super leichten, kalorienarmen und zuckerarmen Sorbet, zum Beispiel aus Wassermelone und Limettensaft, bis hin zur ultimativen Sahnebombe: Hier ist alles möglich. Bedeutet auch, dass sich die Kalorien extrem unterscheiden.
Nährstoff-Check: Hier gilt das Gleiche wie bei den Kalorien: Du entscheidest, wie "gesund" dein Eis wird. Verzichtest du auf Sahne, Zucker und Co. lassen sich aus Früchten, Joghurt oder auch Proteinpulver gesunde und leckere Sorten zubereiten, die auch im Hinblick auf Vitamine & Co. punkten.
Fazit der Redaktion: Das, was die Ninja Eismaschine kann, ist vielversprechend. Im Gegensatz zu gekauftem Eis kannst du hier auf jeden Fall gesunde Alternativen zubereiten. Man muss jedoch auch sagen: Dieser TikTok- und Insta-Trend kostet dich (wegen der Maschine) schlappe 230 Euro. Außer Eis lassen sich mit dem Tool allerdings auch Smoothie Bowls, Frozen Joghurt oder Milchshakes zubereiten. Ob es dir das wert ist, musst du entscheiden. Es gibt allerdings auch genügend günstigere Alternativen, wie diese Eismaschine von Cuisinart. Denn nur weil das Marketing von Ninja seinen Job ziemlich gut gemacht hat, heißt das nicht, dass diese die beste Eismaschine auf dem Markt ist.
4. Göttlich grün: Green-Goddess-Salat
Grünes Gemüse hat absolutes Star-Potenzial. Das beweisen nicht nur Trends wie Selleriesaft und Grünkohl-Chips, sondern auch der Green-Goddess-Salat (englisch green = grün, goddess: Göttin) von Influencerin Melissa aus New York. Über 22 Millionen Mal wurde ihr Video auf TikTok geklickt:
Zutatenliste: Der Salat besteht aus sehr viel Grün: Kohl, Gurke, Schnittlauch und Frühlingszwiebel. Obendrauf gibt es – natürlich – noch ein grünes Dressing, das Green-Goddess-Dressing, durch das der Salat so berühmt geworden ist. Es bestand ursprünglich auch Mayo, Spur Cream und sogar Anchovis, aber mittlerweile gibt es zahlreiche, vegane Varianten aus Spinat, Basilikum, Knoblauch, Schalotten, Hefeflocken, Zitrone, Essig, Olivenöl, Nüssen und Salz. Hier landet wirklich nur Gutes drin. Übrigens, den Kohl kannst du auch durch Eisbergsalat oder anderes grünes Gemüse ersetzen.
Kalorien des Green-Goddess-Salat: Das ganze Grünzeug liefert kaum Kalorien. Olivenöl und Nüsse hingegen schon, so dass es eine Portion auf 406 Kalorien bringt. Für einen Salat ist das eine Menge. Aber wer es als vollwertige Mahlzeit einplant, kann das schon verputzen.
Nährstoff-Check: Grünes Gemüse ist extrem gesund und nährstoffreich, das belegen auch Studien. Das enthaltene Chlorophyll sorgt nicht nur für die grüne Farbe, sondern soll auch die Sauerstoffversorgung der Zellen verbessern, so deine Energie steigern und das Wohlbefinden verbessern. Daneben ist grünes Gemüse reich an Antioxidanzien, Vitaminen und Ballaststoffen. Das Fett, das für die Kalorien sorgt, ist "gutes" Fett. Olivenöl und Nüsse liefern nämlich essenzielle Fettsäuren.
Fazit der Redaktion: Dieser Food-Trend darf ruhig auch auf deinem Teller landen. Hier steckt viel Gutes drin. Falls du die Kalorien etwas reduzieren möchtest, verwende einfach weniger Dressing für den Salat und mehr Salat und Gurke für die gleiche Menge an Dressing.
5. Beerenstarker Jogurt: Frozen-Jogurt-Cluster
Gerade mal 3 Zutaten sollen reichen, um einen der leckersten und verführerischsten TikTok- und Instagram-Food-Trends nachzumachen. Unter dem Hashtag #frozenjoghurtbites gibt es Tausende von Videos von den süßen "Häufchen":
Zutatenliste: Heidelbeeren, Schoki und Joghurt – mehr braucht es nicht für diesen Trend. Natürlich lässt sich das Rezept auch mit anderen Früchten variieren. Beim Joghurt greifen die meisten zu griechischem Joghurt, der eine cremigere Konsistenz hat. Aber auch normaler Naturjoghurt oder eine vegane Alternative sind okay. Greif am besten zu Zartbitterschokolade.
Kalorien der Frozen Joghurt Cluster: Pro Stück haben die süßen Joghurt-Cluster (auch Bites genannt) nur wenige Kalorien (100 bis 130) – je nachdem, wie groß oder klein du sie machst.
Nährstoff-Check: Beeren, das ist bekannt, sind ein perfekter Snack zwischendurch, da sie zuckerarm und vitaminreich sind. Die kleinen Superfoods sind Studien zufolge zudem reich an wertvollen Antioxidanzien, wirken entzündungshemmend und schützen deine Gefäße. Beim Joghurt ist es entscheidend, zu welchem du greifst. Griechischer Joghurt enthält einiges an Fett. Die kalorienärmere Wahl: Fettarmer Joghurt. Schokolade ist und bleibt natürlich eine Süßigkeit, aber mit dunkler Schoki kannst du guten Gewissens naschen.
Fazit der Redaktion: Für den schnellen, süßen Happen zwischendurch sind die Bites theoretisch ideal, du musst nur die Kühlzeit beachten. Wenn sie aber erst einmal fertig in deinem Tiefkühler warten, kannst du bei akutem Süßhunger jederzeit mit gutem Gewissen zugreifen. Noch gesünder ist allerdings die Variante ohne Schokolade, schau mal hier vorbei. Vor allem bei warmem Wetter eine leckere und gesunde Abkühlung.
Wir lieben Food-Trends, um frischen Wind in die Küche zu bringen. Und ein paar der TikTok-Trends sind sogar richtig gesund. Jetzt weißt du, bei welchen du öfter zuschlagen kannst und welche Trends einfach zum leckeren Soulfood werden.
Verwendete Quellen:
Morris, MC et al. (2018) Nutrients and bioactives in green leafy vegetables and cognitive decline: Prospective study. Neurology vol. 90,3 (2018): e214-e222. doi:10.1212/WNL.0000000000004815
Kalt, W. (2020) Recent Research on the Health Benefits of Blueberries and Their Anthocyanins. Advances in nutrition (Bethesda, Md.) vol. 11,2 (2020): 224-236. doi:10.1093/advances/nmz065