So vieles macht jetzt dicht: Fitnessstudios und Sportstätten haben geschlossen. Gruppensport-, Laufevents und nahezu alle Veranstaltungen sind abgesagt oder verschoben. Die Coronavirus-Pandemie hat immer weitreichendere Folgen.
Genau wie viele andere Sportlerinnen fragst du dich jetzt wahrscheinlich, wie du im Training bleibst und ob du eventuell überhaupt noch laufen gehen darfst. Wir haben die wichtigsten Antworten für dich zusammengetragen.
Kann ich draußen sicher laufen oder Sport machen?
Tatsächlich ist es draußen sogar sicherer als drinnen – zumindest was die Übertragung der Krankheit betrifft. Denn die Ansteckungsgefahr ist in geschlossenen Räumen höher als im Freien.
Aber auch hier gilt: Menschenansammlungen meiden. Denn wo immer geniest oder gehustet wird, gelangt das Virus in die Luft, bleibt an Objekten kleben. Wer dies einatmet oder sich mit kontaminierten Fingern ins Gesicht fasst, riskiert sich anzustecken. Allerdings bleibt das Virus nicht ewig lange in Luft.
Daher ist es weiterhin eine gute Idee, ins Freie zu gehen, rät auch der Berliner Virologe Christian Drosten im täglichen NDR-Podcast. Denn regelmäßiger Sport stärkt deine Immunabwehr. Plus: Selbst bei einer Infektion verlaufen die Symptome in der Regel glimpflicher, wenn du fit bist. Mit einer gesunden Freundin laufen zu gehen, ist also eine gute Option – wenn ihr den Mindestabstand von 1,5 Metern einhaltet.

Ist bei Ausgangssperre joggen gehen und Sport draußen erlaubt?
Das kommt auf die Art der Ausgangssperre an, also darauf, welche konkreten Verbote und Ausnahmen sie enthält, und auf die Sportart. In Frankreich etwa ist trotz Ausgangssperre alleine joggen erlaubt. Sport mit mehreren oder Gruppenaktivitäten sind allerdings untersagt. Sollte es also in deiner Gegend Ausgangsverbote geben, schau dir die einzelnen Regelungen genau an.
Soll ich in Gruppen laufen gehen oder Sport treiben?
Du solltest dich von kranken Menschen fernhalten. Und auch Gruppen und Menschenansammlungen meiden. Wenn du mit deiner (gesunden) Freundin oder deinem Partner laufen gehen willst, haltet einfach einen Mindestabstand ein, fasst euch nicht an die Hände, vermeidet Umarmungen, etc.
Vergiss nicht: Aufgrund der langen Inkubationszeit weißt du nicht immer genau, ob auch du bereits infiziert und ansteckend bist. Auch wichtig: Wascht euch danach gründlich die Hände.
Trockene Hände vom ständigen Waschen? Das hilft
Kann ich draußen Sport treiben, wenn ich unter Quarantäne stehe?
30 bis 60 Minuten Training bzw. Sport am Tag stärken dein Immunsystem. Wenn du also gesund bist, solltest du dich auf jeden Fall fit halten. Ist dir eine Quarantäne verordnet worden, musst du auch zu Hause bleiben.
In häuslicher Quarantäne kannst du zum Beispiel aufs Laufband (falls du eines besitzt) oder Bodyweight-Übungen machen, für die du keine Geräte brauchst. Gute und günstige Indoor-Cardio-Alternative: Ein Springseil.
Falls du Krankheitserscheinungen (Schnupfen, Husten, Fieber, etc.) hast, ist allerdings eine Sportpause angesagt. "Sich einem echten Trainingsreiz auszusetzen, ist weniger sinnvoll. Dieser schwächt das Immunsystem zusätzlich, schließlich verursacht der starke Reiz eine Entzündung im Körper", erklärt Sportmediziner Dr. Lutz Graumann aus Rosenheim.
Soll ich Signalknöpfe an Ampeln lieber meiden?
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) hält sich das Virus im Freien nicht lange auf Objekten. Je nach Material, Temperatur und Luftfeuchtigkeit waren die Viren auf Oberflächen zwischen wenigen Stunden bis zu 3 Tagen nachweisbar, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Wie ansteckend diese jedoch sind, ist unklar.
Und es gibt noch keinen nachgewiesenen Fall, bei dem sich jemand durch kontaminierte Gegenstände angesteckt hat. Trotzdem könnte natürlich jemand, der gerade in seine Hand gehustet hat, den Knopf direkt vorher berührt haben. Daher: Fass dir danach nicht ins Gesicht, wasch dir nach dem Sport gründlich die Hände. Noch besser: Trage Handschuhe oder benutze Ärmel oder Ellbogen für Ampelknöpfe!

Überträgt sich das Virus über Schweiß?
Da Schweiß kaum Keime enthält, ist davon auszugehen, dass hier keine Gefahr besteht. Die Hauptübertragung funktioniert laut RKI über die so genannte Tröpfcheninfektion, immer dann, wenn Menschen in engem Kontakt miteinander sind (unter etwa 1,5 Meter). Gemeint sind also Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen aus dem Rachenraum fliegen, keine Schweißtropfen.
Bin ich ansteckend, auch wenn ich keine Symptome habe?
Das ist eine der Fragen, die noch nicht exakt geklärt ist. Es wird angenommen, dass du bereits ansteckend bist, kurz bevor die Krankheit ausbricht. Wie stark, ist aber noch unbekannt. Daher: Meide soziale Kontakte, wann immer möglich. Halte Abstand, fass dir nicht ins Gesicht und wasche regelmäßig deine Hände (mindestens 20 Sekunden) mit Seife.
Bin ich nach einem harten Workout oder langem Lauf mehr gefährdet?
Nach einem harten Training funktioniert dein Immunsystem nicht so effizient wie vorher. Auch Stress und Kälte nerven das Immunsystem. Heißt im Klartext: Ein Marathon oder ein extrem hartes Workout kann das Risiko leicht erhöhen, dass du krank wirst. Übertreibe es also nicht!
Corona-Pandemie: So hilfst du deinen Nachbarn
Auch während der Corona-Krise ist Sport im Freien möglich und auch sinnvoll. Wenn du dich an die üblichen Hygiene- und Abstandsregeln hältst, ist eine Joggingrunde eine der besten Maßnahmen, um die häusliche Isolation kurzzeitig zu verlassen.