Konzentration, Koordination und Tempo: ein Rausch auf dem Rad! Wäre doch nur der Weg nicht so weit …
Ständig im Sattel
Mein schwarz-grünes Impala Stevens und ich schweben über den Asphalt. Ich atme tief, trete, ziehe, komme in den gleichmäßigen Wiegetritt, es fühlt sich gut an. "Schultern locker lassen und die Kraft aus der Körpermitte holen, so als würdest du freihändig fahren", ruft mir Felix Saggau, Radsport-Coach im Meridian Spa Hamburg (www.meridianspa.de), zu. Der Tipp ist Gold wert! Auf dem Rad fühlte ich mich zwar schon immer wohl, hatte aber nach wenigen Kilometern Schulterschmerzen, die mich ausbremsten. Wie also 100 Kilometer radeln? Ich ermahne mich zum Lockerbleiben, und es wirkt Wunder! Durch die neue Technik sitze ich schmerzfrei im Sattel. Und dort sitze ich ohnehin viel: "Du musst fahren, fahren, fahren! Jede Stunde zählt", sagt der Coach.
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Reserven einteilen
Also strampele ich an 4 Tagen pro Woche mindestens 35 Kilometer pro Tour, kämpfe mit schlechten Karten, miesen Straßen und empfindlichen Rennradreifen. "Bloß keinen Platten riskieren", denke ich jedes Mal. Mitten im Nirgendwo den Schlauch zu wechseln, darauf kann ich gern verzichten. In den 6 Wochen lerne ich auch, meine Energiereserven einzuteilen: "Schalten, bevor es steil wird", hatte Felix mir geraten. Außerdem übe ich das Essen und Trinken bei voller Fahrt. So bleibt auch mein Kopf konzentriert – wichtig, um immer vorausschauend zu fahren. Eine tolle Motivation ist meine Sportuhr. Die Polar RCX5 Bike weiß alles: Sonntag, Woche 4, 65,01 km, 2:32 Stunden, Herzfrequenz max.: 155/93 Prozent. Eine Zahlenfanatikerin war ich bisher nie, aber so macht sogar die Trainingsauswertung Spaß!
102 Kilometer geschafft
Erbarmungslos war die Uhr nur ein einziges Mal: an meinem 100-Kilometer-Tag. Nach knapp 5 Stunden, 98 anstrengenden Kilometern und 3 Bananenpausen trudele ich erschöpft im Örtchen Stendenitz ein. Da ist der Gedanke verlockend: "Soll ich die letzten 2 Kilometer dazumogeln?" Nein, das bisschen schaffe ich nun auch noch! Letztlich werden es sogar 102 Kilometer, ich steige vom Rad und staune: Meine Beine tragen mich noch, aber für eine Dusche gäbe ich jetzt alles! Dazu höre ich Felix in meinem geistigen Ohr: "Zuerst duscht das Fahrrad, dann du. Nichts ist schlimmer als ein knirschendes Rad." Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich doch mogele: Ich tausche Bike-Klamotten gegen Badeanzug, lasse das Rad am Ufer stehen und springe in den Zermützelsee. Nach 829 gefahrenen Trainingskilometern in 6 Wochen habe ich mir diese Belohnung verdient!

Drei Dinge, die in den sechs Wochen für mich unentbehrlich waren
1. Das Fahrrad - ohne das geht natürlich nichts.
2. Ausreichend Kartenmaterial - man verfährt sich sonst heillos
3. Meine Bike-Uhr von Polar