Pamela Reif ist die bekannteste und erfolgreichste Fitness-Creatorin Deutschlands. Aber auch über Social Media hinaus erreicht und inspiriert die 28-Jährige unzählige Menschen als Buchautorin, Köchin, Markenbotschafterin und Unternehmerin – unter anderem mit ihrer eigenen Food- Linie und ihren exklusiven Pflegeprodukten. Damit ist Pamela so erfolgreich, dass sie es sogar auf die Liste der erfolgreichsten "30 under 30" des Forbes Magazines geschafft hat.
Im Interview verrät sie uns, wie sie das alles schafft, wie sie dabei fit und ausgeruht bleibt und was für Träume und Pläne sie für die Zukunft hat.
Pamela, du bist nicht nur hierzulande DIE Fitness-Influencerin, sondern hast auch international viele Fans. Bei so einer erfolgreichen Karriere – was soll da noch kommen? Hast du noch Ideen und Träume?
Das frage ich mich selbst auch oft. Bisher konnte ich mir alle meine Träume erfüllen, aber nichts von alledem habe ich von langer Hand geplant. Bei mir kommen immer viele Zufälle zusammen und dank meiner Disziplin funktioniert es dann auch. Ganz wichtig: Ich halte meine Augen immer offen für die nächste Möglichkeit, kein sturer Blick auf die ursprüngliche Idee.
Du wohnst mit deinem Bruder und deiner Mutter zusammen und auch beruflich sind die beiden immer an deiner Seite. Wie ist das, ein Familien-Business zu führen?
Das ist eigentlich wunderschön. Ich liebe es, weil ich meiner Familie so sehr vertrauen kann. Man kann ohne Scham ehrlich sein und sich gegenseitig gut einschätzen. Meine Mutter ist ein bisschen wie mein Spiegel. Sie sieht an meinem Blick, was ich denke und wie ich mich fühle und wie sie mir vielleicht helfen kann in der Situation. Wir verstehen uns praktisch ohne Worte, das ist traumhaft. Deswegen ist es teilweise einfacher, als wenn man klassische Angestellte hätte. Wir waren schon immer eine sehr harmonische Familie, wahren aber trotzdem Distanz und sitzen uns nicht immer gegenseitig auf der Pelle.
Wie gehst du mit dem Druck um, den die Verantwortung für deine Unternehmen und auch für deine Follower mit sich bringt?
Ich kann sehr gut mit Druck umgehen, das konnte ich schon zu Schulzeiten immer gut. Deswegen bin ich da, wo ich jetzt bin, auch genau richtig. Aber ja, man muss sich schon immer bewusst sein, was für eine Verantwortung man hat, ohne daran zu zerbrechen.
Welche Hobbys helfen dir, um abzuschalten?
Bei akutem Stress hilft mir tatsächlich Fitness-Training am besten, um meinen Kopf freizubekommen. Sport hilft mir, Stress abzubauen und mich danach einfach besser und energetischer zu fühlen – und glücklich in den Spiegel zu schauen. Ich trainiere 5-mal pro Woche, wenn alles ideal läuft. Die allerbeste Medizin ist bei mir aber immer Schlafen. Denn jedes Problem, das am Abend noch übermäßig groß erscheint, ist am nächsten Morgen nur noch halb so groß. Das ist für alle Lebensbereiche ein wirklich wichtiges Learning.
Nutzt du Tools, die dir dabei helfen, abzuschalten oder deinen Schlaf zu optimieren?
Ja, ich nutze meine Smartwatch, die Huawei Watch GT 5 Pro: Mein Gefühl zu meiner persönlichen Tagesform kann mich durchaus schon mal täuschen – und ich wundere mich dann, warum ich nicht in Bestform bin. Die Uhr gibt einen tollen Überblick über die Regeneration, zeigt mir, wie lange und gut ich tatsächlich geschlafen habe. Diese Werte nutze ich, wenn möglich, auch für meine Tagesplanung: Kann ich durchpowern oder sollte ich lieber mehr Pausen einlegen? Normalerweise bin ich es gewohnt, Vollgas zu geben.
Aber wenn ich sehe, dass ich in der Nacht keine gute Regeneration hatte, mache ich mittlerweile auch mal halblang – zumindest wenn ich zu Hause bin und keine Termine habe. Ich kann es mir ja selbst aussuchen: Mache ich heute eine Hardcore-Sport-Session oder nur leichtes Pilates oder einfach auch mal gar nichts. Und ich schaue auch, wann ich ins Bett gehen muss, um die zurückliegende schlechte Nacht bestmöglich auszugleichen. Vor einem wichtigen Fotoshooting-Tag zum Beispiel habe ich bewusst darauf geachtet, dass ich mindestens 7 Stunden Schlaf bekomme, und habe am Tag davor keinen Sport gemacht.
Aber trotz deiner vielen Projekte und To-dos schläfst du immer gut ein?
Ich schlafe immer gut, nur nicht lange genug. Viele wissen ja gar nicht, wie gut man sich fühlen kann, wenn man gut schläft. Man denkt, alles sei in Ordnung, man fühlt sich doch super. Doch jetzt, wo ich in letzter Zeit verstärkt darauf geachtet habe, früher ins Bett zu gehen, spüre ich: Wow, habe ich noch mal mehr Energie! Das hätte ich nicht für möglich gehalten und ich bin jetzt schon ganz gespannt, was alles passiert, wenn ich dann doch mal um 10 ins Bett gehe! Es ist ja oft so: Man gewöhnt sich so sehr an den Istzustand, dass man gar nicht weiß, wie gut man sich fühlen könnte. Und das lässt sich auch sehr gut auf den Fitness- und Ernährungszustand übertragen.
Wie sieht es denn bei dir mit der Ernährung aus? Trackst du Kalorien, um einen guten Überblick zu behalten?
Nein, das mache ich heute nicht mehr. Ich habe viele Jahre meines Lebens Kalorien getrackt, aber inzwischen habe ich den Dreh raus und weiß in etwa, wie viele Kalorien etwas hat. Ich bin da entspannter geworden: An einem Tag habe ich mehr Hunger, am nächsten Tag weniger. Ich denke aber, dass es gerade am Anfang der Fitness-Reise total hilfreich ist, weil die meisten Menschen nicht einschätzen können, wie viele Kalorien sie zu sich nehmen und wie viel sie täglich verbrennen. Viele glauben zum Beispiel, sie verbrennen beim Workout die Kalorien einer ganzen Pizza. Die hat aber bestimmt 1000 Kalorien und selbst bei einem harten Workout verbrennt man in einer Stunde eben einfach nur 400 bis 500 Kalorien – es ist also nur die halbe Pizza! Aus diesem Grund sehen viele auch nicht so schnell wie gewünscht Resultate.
Kochst du denn immer selbst? Und wie sieht es aus, wenn du auf Reisen bist? Bist du Meal- Prep-Fan?
Zu Hause koche ich fast immer selbst; einfach, weil ich das Kochen liebe. Ich mag es, Bio-Lebensmittel einzukaufen und zu wissen, welche Qualität etwas hat. Deswegen habe ich auch Kochbücher geschrieben. Unterwegs mache ich das aber nicht, ich bereite höchstens etwas für die Reise im Flugzeug oder Zug vor. Mein Koffer ist jedoch immer zu einem Drittel mit meinen Snacks und Riegeln gefüllt, sodass ich für den Hunger zwischendurch etwas dabeihabe. Ansonsten gehe ich gerne in Restaurants oder esse im Hotel, da bin ich entspannt. Man sieht mich also nicht mit 20 Tupperdosen reisen! (lacht)
Warst du eigentlich schon immer so sportlich und gesundheitsbewusst oder woher kam das?
Furchtbar sportlich war ich früher nicht, nein. Sport war sogar mein schlechtestes Fach in der Schule, da hatte ich eine 2 bis 3, weil Ballsportarten einfach nicht mein Ding sind! Außerdem war ich viel zu klein für die Leichtathletik – das war zumindest meine Ausrede. Und was die Ernährung angeht: Meine Mutter hat schon immer frisch gekocht. Sie ist jeden Morgen früh aufgestanden, um alles vorzubereiten, und hat sich damit sehr viel Mühe gegeben. In der Abi-Zeitung wurde meine Vesper zur besten der ganzen Stufe gekürt. Das heißt, Gesundheit im Ernährungsbereich war schon immer ein Thema. Der Bereich Fitness wurde bei mir erst mit 16 oder 17 Jahren relevant.
Kommen wir zu deiner Trainingsroutine. Planst du dein Training für die ganze Woche?
Ich liebe es, im Leben einen Plan zu haben, aber ich bewahre mir immer die Spontaneität, mich zu fragen: Wie fühle ich mich heute? Möchte ich vielleicht doch lieber etwas anderes machen? Ich trainiere meistens im Split: angefangen mit einem Beine-Po-Tag mit schweren Gewichten. Dann trainiere ich meinen Oberkörper mit meinen Youtube-Workouts plus Bauch oder Kardio. Dann mache ich einen Tag nur Bauch, manchmal kombiniert mit Pilates- und Mobility-Elementen oder Dance-Workouts. Am vierten Tag trainiere ich noch mal im leichten Stil den Unterkörper mit Booty-Activation-Videos und Pilates. Am fünften Tag schaue ich, wie ich mich fühle. Manchmal gehe ich einfach eine große Runde spazieren – das stemple ich auch schon als Workout ab. Aber 3 Muskeltrainings für Beine, Oberkörper und Bauch sind bei mir auf jeden Fall gesetzt.
Gibt es etwas, auf das du nie verzichten würdest, obwohl du genau weißt, dass es nicht so gesund ist?
Ich esse viel zu viel Nussmus! Vor allem an Shooting-Tagen, an denen ich nicht so richtig gegessen habe, vernichte ich schon so ein halbes Glas Nussmus, das werden schon so 800 bis 1000 an reinen Nuss-Kalorien sein. In meinem Kühlschrank besteht tatsächlich ein ganzes Fach nur aus Nussmus und wenn ich heimkomme, ist in jeder Sorte einmal der Löffel drin. Dass so viel davon auf einmal nicht "gesund" ist, weiß ich. Aber ich liebe es einfach!
Meine andere Sünde ist, dass ich immer viel zu spät ins Bett gehe. Einige Jahre lang habe ich erst um 1 oder 1:30 Uhr geschlafen. Inzwischen schaffe ich es, um circa 23:30 Uhr zu schlafen, und bin da äußerst stolz drauf. Der Schlaf vor Mitternacht ist bekanntlich der gesündeste und den hat mein Körper lange Zeit nicht bekommen. Das ist auf jeden Fall ein Laster, das ich stetig versuche abzulegen. Und: Ich will versuchen, im Bett kein Handy mehr zu benutzen. Abends noch scrollen macht schon Spaß, aber man schläft vermutlich besser, wenn man das nicht tut.
Du kommunizierst sehr viel mit deiner Community. Trifft es dich noch, wenn da auch mal Hate kommt, und wie gehst du mit Belästigung im Netz um?
Mit Belästigung habe ich fast gar nicht zu kämpfen, aber ich habe bei Instagram auch superviele Wörter in dem Bereich blockiert, sodass nicht viel bei mir ankommt. Hate kriege ich schon ab und zu mal ab, aber grundsätzlich ist meine Community eine wunderschöne Gruppe, die einfach positiv ist und nicht immer nur den Fehler sucht. Das kommt eher vor, wenn ich mich in anderen Medien bewege – zum Beispiel im TV. Dort stempeln einen die Leute sehr schnell ab. Und klar, wenn ich negative Kommentare lese, verletzt es mich schon immer ein bisschen. Aber es ist nicht so, dass dann mein ganzer Tag gelaufen ist.
Wie gehst du mit dem Älterwerden um? Oft ist der 30. Geburtstag ja ein Anlass, darüber nachzudenken?
Ich bin ja noch 2 Jahre von der 30 entfernt! (lacht). Im Ernst: Bisher hatte ich kein Problem mit dem Altern. Ich frage mich das aber tatsächlich öfter und würde immer sagen: Jetzt, wie es gerade ist, finde ich mein Leben und mich am besten. Am liebsten mag ich mein Inneres, meine Persönlichkeit, meinen Wissensstand und meine Sicherheit im Leben. Momentan würde ich die Zeit noch nicht zurückdrehen wollen, aber ich weiß natürlich nicht, was bis 30 passiert. Ich glaube nicht, dass ich das alles in der Intensität noch genauso mit 40 machen werde, weil es natürlich schon ein gewisser Druck ist, das Äußere immer in Top-Form zu halten, eine gute Haut für Shootings zu haben und all das … Aber ich liebe es so sehr, dass ich zumindest vereinzelt Projekte und Shootings vor der Kamera machen werde.
Gibt es etwas, das du noch lernen möchtest?
Als ich 12 war, habe ich mit dem Tanzen angefangen, das dann aber als Jugendliche wieder aufgegeben. Jetzt mache ich Dance-Workouts, habe mich also wieder herangetastet. Ich könnte mir vorstellen, das Tanzen weiterzuverfolgen. Außerdem würde ich wahnsinnig gerne mit Acrylfarben malen können. Ich habe mir auch schon alles gekauft, was ich dafür brauche, aber noch nicht richtig losgelegt. Und Tauchen kommt mir noch in den Sinn, da mein Vater früher Tauchlehrer war.
Gibt es Hobbys, die du aufgrund deiner Bekanntheit nicht ausleben kannst? Und gibt's vielleicht sogar Tage, an denen du lieber nicht so prominent wärst?
Was ich nicht mache, ist, bei schönem Wetter in Deutschland an den See fahren, um Entspannung zu suchen. Auch wenn ich in die Stadt gehe, werde ich extrem oft angesprochen, aber damit rechne ich. Da bin ich dann offen, mit Leuten zu sprechen, Fotos zu machen, und finde das richtig schön. Aber an Tagen, an denen ich nur für mich sein möchte, muss ich doch eher die Einsamkeit in den eigenen 4 Wänden suchen. Deswegen wohne ich zur Hälfte in Deutschland und sobald ich Zeit habe, verbringe ich Zeit auf Ibiza mit sehr viel Ruhe und Natur. Dann gehe ich häufig spazieren und genieße es, nicht erkannt zu werden.
Es ist bestimmt auch schwer, neue Menschen in dein Leben zu lassen, oder?
Ich bin dafür generell offen. Durch die Nähe meiner Familie habe ich allerdings gar nicht so sehr das Bedürfnis, viele neue Freunde finden zu müssen. Die engen Freunde, die ich habe, reichen mir. Doch wenn jetzt jemand Neues, Tolles in mein Leben käme, würde ich natürlich nicht abblocken.
Für deine Shootings, Videos und Projekte muss Pamela jederzeit fit und erholt aussehen. Hast du noch 3 Power- Tipps, wie das gelingt?
Klar. Erstens: Vor 0 Uhr ins Bett. Den Schlaf vor Mitternacht schätze ich sehr, weil gerade die ersten 4 Stunden Schlaf die erholsamsten sind, man in dieser Zeit die größte Portion Tiefschlaf bekommt und dann morgens wieder frisch ist!
Zweitens: Kein Handy vor dem Schlafengehen. Fast jeder von uns tut es: abends im Bett noch auf Insta und Co. scrollen. Das künstliche Blaulicht stört aber den Tag-Nacht-Rhythmus und hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Für besseren Schlaf also den Nachtmodus einschalten oder das Handy früher beiseitelegen.
Und: Schlaf tracken! Ich nutze die Huawei Watch GT 5 Pro, um meine Schlafqualität auszuwerten. Basierend darauf plane ich falls möglich meinen Tag und vor allem mein Training: Power oder halbe Kraft? Plus: Wann gehe ich heute Abend ins Bett, um die letzte Nacht auszugleichen?
Letzte Frage: Du bist ein bekennender To-do-Listen-Fan. Steht da auch drauf "Das Jahr 2024 reflektieren und neue Ziele für 2025 setzen"?
Meistens nehme ich mir tatsächlich Ende Dezember meine Jahresliste vor und schaue: Was übernehme ich davon noch mal, was habe ich nicht geschafft? Was inspiriert mich? Ich bin definitiv kein Mensch, der alles von seiner Liste erreicht hat, was ich auch nicht als schlimm erachte. Vielleicht sind einige Dinge auch gar nicht mehr wichtig für 2025. Aber grundsätzlich liebe ich Listen, weil sie mir Struktur geben und Effizienz ermöglichen. Jahreslisten sehe ich aber eher als Inspiration statt Zwang.
Pamela Reif zeigt, wie es gelingen kann, trotz viel Arbeit und Erfolg bei sich selbst zu bleiben und ein fittes, gesundes Leben zu führen. Vielleicht liefern dir ihre Tipps und Gedanken ja einige Inspiration!