Herzfrequenzmessung: Dein Schlüssel zum Trainingserfolg

Trainingserfolg durch Pulskontrolle
Herzfrequenzmessung: Dein Schlüssel zum Trainingserfolg

Veröffentlicht am 02.05.2025
Junge Frau misst ihren Puls
Foto: Guido Mieth / GettyImages

In der Welt des Fitness-Trackings ist die Herzfrequenzmessung eine der wertvollsten Methoden, um dein Training zu optimieren. Anders als subjektive Gefühle liefert dein Puls einen objektiven Parameter, der dir zeigt, ob du in der richtigen Intensitätszone trainierst. Besonders als Frau kannst du von einer präzisen Pulsmessung profitieren, da physiologische Besonderheiten eine angepasste Trainingssteuerung erfordern.

Vorteile der Herzfrequenzmessung im Sport

Die Herzfrequenzmessung bietet einen direkten Einblick in die körperliche Belastung während deines Trainings. Durch Kontrolle und Analyse deines Pulses kannst du:

  • Die optimale Trainingsintensität für deine Ziele finden
  • Übertraining vermeiden
  • Die Effektivität jeder Trainingseinheit maximieren
  • Deinen Fortschritt objektiv verfolgen

Verschiedene Arten von Herzfrequenzmessern

Frau im Fitnessstudio hält ihren Fitness-Tracker und richten Sie die App auf ihrem Handy
Hispanolistic / GettyImages

Auf dem Markt findest du unterschiedliche Systeme zur Pulsmessung:

Brustgurte gelten als Goldstandard für die Herzfrequenzmessung mit höchster Präzision. Sie erfassen die elektrischen Signale deines Herzens direkt. Smartwatches liefern bereits heute sehr genaue Daten. Die Messung von einem Brustgurt ist jedoch noch präziser und verlässlicher. Sogar internationale Spitzensportlerinnen vertrauen deshalb auf die Technik.

Optische Sensoren an Smartwatches, Fitnessarmbändern oder Fitness-Ringen messen den Puls am Handgelenk mittels Licht. Damit die Herzfrequenz optisch erfasst werden kann, sendet die Uhr Licht mittels Leuchtdioden (LED) auf, genauer gesagt in die Haut. Diese Methode ist praktisch für den Alltag, kann aber bei intensiven Aktivitäten weniger genau sein.

Herzfrequenzmesser richtig positionieren und nutzen

Die korrekte Positionierung deines Herzfrequenzmessers ist entscheidend für zuverlässige Daten:

Brustgurte: Du solltest den Herzfrequenzsensor unterhalb des Brustbeins direkt auf der Haut tragen. Er muss so dicht anliegen, dass er während einer Aktivität nicht verrutscht. Für genaue Messergebnisse solltest du die Elektroden leicht befeuchten, um einen guten Kontakt mit der Haut herzustellen.

Armbandmesser: Die Smartwatch oder das Fitnessband sollte sich beim Training mindestens 2 Finger über dem Handgelenk befinden. Der Sensor 'liest' deinen Blutfluss durch das Gewebe. Je mehr Weichgewebe, desto besser die Messung. Das Armband sollte fest anliegen, ohne jedoch die Durchblutung zu behindern.

Frauenspezifische Herzfrequenzmesser

Ein herkömmlicher Brustgurt kann für viele Frauen problematisch sein: Viele Frauen kennen das Problem, dass herkömmliche Brustgurte unbequem sind, verrutschen oder drücken, besonders bei größerer Oberweite.

Als Antwort darauf hat Garmin den HRM-Fit entwickelt, einen speziellen Herzfrequenzmesser für Frauen. Er ist im herkömmlichen Sinne gar kein richtiger Brustgurt, stattdessen wird das Gerät mit Clips direkt am Sport-BH befestigt, was mehrere Vorteile bietet:

  • Verbesserte Passform: Das speziell entwickelte Clip-On Design lässt sich einfach und bequem an Sport-BHs mit mittlerem bis starkem Halt befestigen."
  • Höherer Komfort: Keine zusätzlichen Druckstellen oder Einschränkungen während des Trainings.
  • Präzise Daten: Liefert genaue Herzfrequenz- und Leistungsdaten für verschiedene Sportarten.

Herzfrequenz-Zonen verstehen und nutzen

Der Maximalpuls bildet die Grundlage für die Berechnung deiner persönlichen Trainingszonen. Er lässt sich auf verschiedene Weise bestimmen:

  • Über Leistungstests in sportmedizinischen Einrichtungen: Die genaueste Methode, den Maximalpuls zu ermitteln.
  • Durch einfache Formeln: Die bekannteste Formel lautet "220 minus Lebensalter". Sie liefert aber nur einen ungefähren Richtwert.
  • Frauenspezifische Formeln: Es existieren auch frauenspezifische Faustformeln wie“206 - (Alter x 0,88)", die den physiologischen Besonderheiten von Frauen besser gerecht werden.

Die 5 Trainingszonen und ihre Wirkung

Basierend auf deinem Maximalpuls kannst du fünf Herzfrequenzzonen definieren, die unterschiedliche Trainingseffekte bieten:

  1. Gesundheitszone (50-60% der max. Herzfrequenz): Ideal für Einsteigerinnen und Regeneration.
  2. Fettverbrennungszone (60-70% der max. Herzfrequenz): Fördert den Fettstoffwechsel und die Grundlagenausdauer.
  3. Aerobe Zone (70-80% der max. Herzfrequenz): Verbessert die kardiovaskuläre Fitness und Ausdauerleistung.
  4. Anaerobe Zone (80-90% der max. Herzfrequenz): Steigert die Leistungsfähigkeit und Laktattoleranz.
  5. Maximale Zone (90-100% der max. Herzfrequenz): Entwickelt Höchstleistung und Schnelligkeit.

Besonderheiten der Herzfrequenzmessung bei Frauen

Junge Frau misst ihren Puls
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Als Frau unterscheidest du dich in mehreren körperlichen Aspekten von Männern, die direkten Einfluss auf deine Herzfrequenz haben:

  • Höhere Herzfrequenz: Frauen haben im Allgemeinen eine höhere Herzfrequenz (HF) in Ruhe und während submaximaler Ausdauerbelastungen. Bei gleicher Belastung schlägt dein Herz etwa 7-10 Schläge pro Minute schneller als das eines Mannes.
  • Kleineres Herzvolumen: Frauen haben im Allgemeinen ein kleineres Herz – etwa 25% kleiner bezogen auf das Körpergewicht. Dies führt zu einem geringeren Schlagvolumen, das durch eine höhere Herzfrequenz kompensiert wird.
  • Andere Stoffwechselprozesse: Bei Ausdauerbelastungen verbrennen Frauen mehr Fett, bauen weniger Muskelproteine ab und verbrauchen weniger gespeicherte Kohlenhydrate als Männer.

Diese Unterschiede machen deutlich, warum es notwendig ist, bei der Herzfrequenzmessung geschlechtsspezifische Anpassungen vorzunehmen.

Trainingsoptimierung durch Herzfrequenzmessung

Die Pulsmessung ermöglicht ein präzise auf dein Trainingsziel ausgerichtetes Training:

  • Für Gesundheit und Immunsystem: Wenn du dein Immunsystem stärken möchtest, solltest du bei 3 Trainings pro Woche in verschiedenen Herzfrequenzzonen trainieren - einmal im niedrigen Bereich (50-60%), einmal im mittleren Bereich (60-70%) und einmal im höheren Bereich (70-80%). Diese unterschiedlichen Intensitäten sprechen verschiedene Aspekte deines Immunsystems und deiner Gesundheit an.
  • Für Fettverbrennung: Entgegen der verbreiteten Annahme ist nicht unbedingt das reine Training zum Fettabbau bei 60-70% der maximalen Herzfrequenz am effektivsten. Beim Intervalltraining wird 36 Prozent mehr Fett verbrannt als während eines konstanten Ausdauertrainings bei einem Puls von 65% der maximalen Herzfrequenz, wie eine Studie der University of Guelp in Kanada herausgefunden hat.
  • Für Ausdauerleistung: Hier sind Trainingseinheiten im aeroben und teilweise anaeroben Bereich (70-90% der maximalen Herzfrequenz) sinnvoll.

Praktische Anwendung bei verschiedenen Sportarten

Die Herzfrequenzmessung lässt sich bei nahezu allen Sportarten nutzen:

  • Laufen: Wenn du einen Maximalpuls von 190 hast und Einsteigerin bist, liegt dein idealer Puls, zum Fett zu verbrennen bei 146. Dies unterscheidet sich deutlich vom Wert für Männer (133).
  • Radfahren: Hier gelten ähnliche Prinzipien wie beim Laufen.
  • Krafttraining: Auch hier kann die Herzfrequenzmessung wertvolle Dienste leisten, um die Intensität zu steuern.
  • HIIT-Training: Besonders effektiv für die Fettverbrennung und die Verbesserung der kardiovaskulären Fitness. Hier hilft der Herzfrequenzmesser, die richtige Intensität zu halten und die Erholungsphasen zu steuern.

Die häufigsten Fragen zur Herzfrequenzmessung beim Sport

Sollte ich wirklich frauenspezifische Formeln für meine Herzfrequenzzonen verwenden?

Wie beeinflusst mein Menstruationszyklus meine Herzfrequenz?

Wie trage ich einen Herzfrequenzmesser richtig, wenn ich einen größeren Busen habe?

Fazit: Dein individueller Puls als Schlüssel zum optimalen Training

Die richtige Nutzung deines Herzfrequenzmessers bietet dir einen Schlüssel zu effizienteren und zielgerichteteren Workouts. Besonders als Frau profitierst du von einem individualisierten Ansatz, der deine physiologischen Besonderheiten berücksichtigt. Mit der korrekten Positionierung deines Messgeräts, dem Verständnis deiner persönlichen Herzfrequenzzonen und der Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede wird jedes deiner Trainings effektiver. Höre dabei stets auf deine Kombination aus objektiven Daten und subjektivem Körpergefühl – das führt zum optimalen Trainingserfolg und einem tieferen Verständnis für deinen eigenen Körper.