Weiße Zähne mit und ohne Bleaching

Weiße Zähne
So kannst du deine Zähne aufhellen – mit und ohne Bleaching

Veröffentlicht am 15.09.2021
Strategien für weiße Zähne
Foto: Look Studio / Shutterstock.com

Mit den Zähnen ist es ein bisschen wie mit Goldschmuck. Am Anfang blitzt er noch herrlich, doch im Laufe der Zeit machen sich Verfärbungen und Abnutzungserscheinungen breit. Dann muss ein Profi ran, beim Schmuck genauso wie bei deinen Zähnen. Schließlich beeinflusst die Farbe deiner Zähne deine Außenwirkung, wie Studien zeigen.

Für die Beißer gibt es inzwischen einige dentale Verschönerungsverfahren wie Bleachings und professionelle Zahnreinigungen. Aber auch fürs heimische Bad gibt es immer mehr Aufhell-Produkte wie spezielle Whitening-Zahncremes. Alle Methoden sollen das Gebiss – und seine Besitzerin – wieder so richtig zum Strahlen bringen. Aber was bringt was? Und vor allem: Was hilft wirklich? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema Zähne aufhellen.

Meine Zähne verfärben sich: Woran liegt’s?

Rotwein, Kaffee oder Tee – vor allem in Verbindung mit Nikotin – begünstigen unschöne Verfärbungen. Wer schöne weiße Zähne will, sollte deshalb den Konsum reduzieren oder ganz die Finger von diesen Genussmitteln lassen.

Warum sind meine Zähne gelb, obwohl ich weder rauche noch Kaffee trinke?

Genau wie die Hautfarbe unterscheidet sich auch der Ton der Zähne bei jedem Menschen. Möglich sind Schattierungen in einem Spektrum von Weiß, über Eierschale, bis hin zu leicht gelblich. Kleiner Trost: Eine von Natur aus eher dunkle Zahnfarbe ist ein Zeichen für einen dickeren und dadurch robusteren Zahnschmelz. Deine Zähne sind also weniger anfällig für Karies.

Übrigens: Auch die Hautfarbe entscheidet darüber, wie hell deine Zähne wirken. Je dunkler die Haut, desto stärker der Kontrast zum Lächeln. Dadurch wirken deine Beißer im Sommer, wenn du gebräunt bist, etwas heller. Apropos Sommerbräune: wie die länger hält, liest du hier.

Wie funktioniert eigentlich ein Bleaching?

Der Weißmacher beim Bleachen heißt Wasserstoffperoxid (genau das, was auch in Blondierungen enthalten ist). Es befindet sich in einem Gel, dringt in den Zahn ein und spaltet dort Sauerstoffradikale ab, die mit dem Zahnfarbstoff reagieren. Das Ergebnis: Hellere Zähne. Es gibt drei Möglichkeiten, Zähne bleachen zu lassen. Das sind:

1. Mit Bleachingschienen die Zähne zu Hause aufhellen

"Bei dieser Methode beginnt das Aufhellen der Zähne mit einem Abdruck, den ein:e Zahnärzt:in macht. Denn das Wichtigste beim sogenannten Home-Bleaching ist eine perfekt passende Kunststoffschiene", sagt Dr. Wolfgang-M. Boer von der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde.

Weiße Zähne dank Bleachingschiene
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Die Schiene füllst du selbst mit einem Bleichgel, das du bei der oder dem Zahnärzt:in bekommst. Dann trägst du die Schienen etwa 2 Wochen lang über Nacht. Wichtig: die Schienen im Wechsel einsetzen. Also eine Nacht oben, die nächsten unten. Sonst gibt’s Kieferschmerzen nach dem Aufstehen.

2. Ein In-Office-Bleaching ist schnell und effektiv

Dieses Bleaching wird direkt in der Zahnarztpraxis oder von speziellen Dentalkosmetikstudios durchgeführt. Es funktioniert ohne Schiene und in nur einer Sitzung. Die Profis arbeiten mit einem höher konzentrierten Gel, welches ca. 45 Minuten einwirkt.

Weiße Zähne dank Bleaching
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3. Weiße Zähne mit dem Laser-Bleaching

Für stärkere Verfärbungen eignet sich eine weitere Variante: das Laser-Bleaching. Der Ablauf ist wie bei einem In-Office-Bleaching mit nur einem Unterschied: Jeder Zahn wird zwischen 30 und 60 Sekunden mit einem Laser bestrahlt. Das Gel wird durch das Licht erhitzt, wodurch die Zähne um mehrere Farbstufen heller sein können. Die Kosten liegen meist knapp über einem normalen Bleaching.

Schadet ein Bleaching den Zähnen, und kann auch etwas schiefgehen?

Das Aufhellen der Zähne wurde in den letzten Jahren wissenschaftlich oft untersucht, und das Ergebnis ist eindeutig: Sachgerecht durchgeführt, schadet es dem Gebiss nicht. "Bei der Behandlung selbst kann man nicht viel falsch machen", sagt Boer – beim Drumherum dagegen schon.

Wichtig ist, dass dein:e Ärzt:in die Zähne vor dem Bleachen erst einmal perfekt reinigt und sicherstellt, dass das Zahnfleisch gesund ist. Nur dann kann die Behandlung durchgeführt werden. Einige Probleme können aber dennoch während und nach dem Bleachen vorkommen: Beim Auftragen des Gels kann es etwas zwiebeln, und nach der Behandlung können die Zähne ein paar Stunden, manchmal auch Tage empfindlicher auf Kaltes und Warmes reagieren.

Wie viel kostet ein professionelles Bleaching der Zähne ungefähr?

Das weiße Lächeln hat einen stolzen Preis. In der Regel musst du allein für das Bleaching zwischen 300 und 700 Euro hinblättern. Und nein, die Kosten werden leider nicht von der Krankenkasse übernommen. Aber das ist noch nicht alles. Denn wer glaubt, mit einmaligem Aufhellen sei's getan, irrt: Die Zähne dunkeln mit der Zeit nach, sodass die Behandlung etwa alle 3 bis 5 Jahre wiederholt werden muss.

Wer vor dem ersten Bleaching schon Kunststofffüllungen, Keramikinlays oder Kronen hat, muss noch tiefer in die Tasche greifen. Denn die können nicht einfach mit aufgehellt werden, sondern müssen zumindest im sichtbaren Bereich ausgetauscht werden – und das kann richtig ins Geld gehen. Aber es lässt sich nicht vermeiden, schließlich soll der Anblick der neuen, strahlend weißen Beißerchen ja nicht durch ein paar dunklere Exemplare getrübt werden. Falls du dir nicht nur weißere, sondern auch geradere Zähne wünscht, lies unbedingt auch diesen Artikel: Darum lohnen sich Zahnspangen auch für Erwachsene.

Also dann doch lieber das günstige Bleaching aus dem Drogeriemarkt?

Das kannst du dir getrost sparen. Solche Produkte enthalten oft nur rund 5 Prozent Wasserstoffperoxid, und das ist viel zu wenig, um eine deutliche Aufhellung zu erzeugen. Zum Vergleich: Profis arbeiten mit bis zu 15-prozentigen Gels.

Expert:innen warnen außerdem vor Zahnfleischreizungen und einer erhöhten Empfindlichkeit der Zähne, wenn die Paste auf frei liegende Zahnhälse aufgetragen wird oder mit Zahnfleischverletzungen in Berührung kommt. Studien zeigen auch, dass das Selbst-Bleachen größere Risiken für die Zahngesundheit birgt.

Wie bekomme ich weiße Zähne ohne Bleaching?

Wer sich ein helleres Lächeln wünscht, muss seine Zähne dafür nicht zwangsläufig bleichen. Oft helfen bereits eine professionelle Zahnreinigung und die richtige Mundhygiene. Darauf kommt es dabei an:

Hellere Zähne dank professioneller Zahnreinigung

Auch die jährliche Zahnreinigung bei dem/der Zahnärzt:in beugt Verfärbungen vor. Die Krankenkasse muss zwar nicht zwingend die Kosten übernehmen. Jedoch bieten einige „Bonusprogramme“ an, bei der die Kosten erstattet werden, wenn man regelmäßig zur Vorsorge geht.

Bei der großen Zahnreinigung werden dunkler Zahnstein und Verfärbungen von Kaffee, Tee, Rotwein und Zigaretten zuverlässig entfernt. Und: Weil die Zähne poliert werden, reflektieren die Beißerchen im Anschluss das Licht besser und wirken dadurch heller.

Was bringen spezielle Weißmacher-Zahnpasten aus der Drogerie?

Weiße Zähne gibt es tatsächlich aus der Tube! So genannte "Whitening-Zahncremes" können Verfärbungen wie die von Kaffee, Tee oder Rotwein entfernen und die Zähne um zwei bis drei Stufen aufhellen. Die natürliche Zahnfarbe können Weißmacher-Zahncremes allerdings nicht aufhellen. Zahnweiß-Tipp der Redaktion: Blend-a-med 3DWhite Zahncreme

Schadet Whitening-Zahncreme den Zähnen?

"Nicht, wenn man sich an die Herstellerangaben hält", gibt Zahnarzt Dr. Frank Schneider Entwarnung. "Manche Cremes dürfen täglich, manche nur einmal pro Woche angewendet werden." Nur bei frei liegenden Zahnhälsen solltest du vor dem Weißeln den Zahnarzt fragen. Damit dir das Lächeln nicht vergeht.

Wie kann ich Verfärbungen mit Zahnseide vermeiden?

Achte mal bei einem Raucher oder Coffeeholic darauf: Die Zahnzwischenräume verfärben sich meist als Erstes. „Die regelmäßige Anwendung von Zahnseide kann helfen, Verfärbungen vorzubeugen, die durch bestimmte Lebensmittel entstehen“, erklärt Dr. Ralf Rößler, Prophylaxeexperte und Lehrbeauftragter an der Steinbeis-Hochschule in Berlin. Es gibt sogar spezielle Whitening-Zahnseide: zum Beispiel von Oral-B.

Auch Mundspüllösungen stellen eine gute Ergänzung zur täglichen Mundhygiene dar. "Besonders geeignet sind solche, die ätherische Öle enthalten", erklärt Rößler. Wir empfehlen die Advanced White Mundspüllosung mit mildem Geschmack von Listerine.

Gibt es wirksame Hausmittel für weiße Zähne?

Großmutter in allen Ehren, aber wenn es ums Aufhellen der Zähne geht, heißt es: Finger weg von Hausmitteln! "Backpulver, Salz, Zitronensaft und Co. greifen den Zahnschmelz massiv an", so Boer. Häufiger Effekt: gleiche Farbe wie vorher, dafür mehr Karies und insgesamt empfindlichere Zähne.

Bekommt man weiße Zähne mit Kokosöl?

Zahlreiche Promis und Influencer werben auf Ihren Instagram Acccounts, dass Öl-Ziehen mit Kokosöl für weiße Zähne sorgt. Präventiv klappt das tatsächlich. Aber erwarte keine Wunder bei bereits verfärbten Zähnen.

Wie bekomme ich weißere Zähne mit dem richtigen Lippenstift?

Es ist ein kleiner, schneller Griff in die Trickkiste: Blaustichiger Lippenstift, also z. B. in kühlen Rot-, Pink- und Violettnuancen, lässt die Zähne weißer erscheinen. Grund: Blau ist die Komplementärfarbe zu gelb, die Kombination aus beidem ergibt weiß.

Es muss nicht immer ein Bleaching sein. Weiße Zähne gibt’s auch Geldbeutel schonend mit der richtigen Zahncreme und sogar noch schneller mit dem richtigen Lippenstift. Wer seine Zähne allerdings schonend und dauerhaft aufhellen will, muss beim Zahnarzt tief ins Portemonnaie greifen.