Was haben Naturheilkundler*innen und Hollywood-Beautys gemeinsam? Sie lieben Dry Brushing! Dabei massierst du deinen Körper – VOR dem Duschen!!! – mit einer Bürste in kreisenden Bewegungen. Also im Trockenzustand.
Du fragst dich jetzt vielleicht, was ein bisschen Massieren mit einer Bürste schon bringen kann?! Du wirst dich wundern, eine ganze Menge! Wir erklären es dir hier.
Was bringt Dry Brushing?
„Die Bürstenmassage ist nicht nur eine Streicheleinheit für die Haut. Das ruhige und sanfte Massieren bewirkt auch Entspannung und Wohlbefinden für Geist und Seele“, sagt Nicole Wheadon. In ihrem Spa und Beauty Concept Store in Berlin ist Wohlfühlen die Hauptsache. Sie erklärt, was Trockenbürsten alles kann.
1. Dry Brushing hat einen Detox-Effekt gegen Cellulite
Wie du sicher weißt, kann Cellulite unter anderem durch angestaute Lymphflüssigkeit entstehen. Durch die Massage beim Trockenbürsten wird der Lymphfluss angeregt. Auf diese Weise wird dein Körper entschlackt. Wissenschaftlich belegt ist der Anti-Cellulite-Effekt durchs Trockenbürsten nicht. Aber es besteht zumindest die Chance, deine Dellen durch eine anregende Massage zu reduzieren. Passend zum Thema: Hier findest du 8 leckere Cellulite-Killer, die dein Bindegewebe straffen.
2. Trockenbürsten ist eine sanfte Peeling-Alternative
Das Trockenbürsten hat einen Peelingeffekt. "Weil das Bürsten den Hautstoffwechsel als auch die Hautregeneration anregt und abgestorbene Hautschüppchen entfernt", so Nicole Wheadon. Deine Haut ist dadurch nicht nur gesünder, sondern auch noch super weich.
3. Bürstenmassagen fördern eine gesunde Durchblutung
Eine gesunde Durchblutung lässt nicht nur deine Haut erstrahlen, sondern bringt auch noch deinen Kreislauf in Schwung. Wenn du oft an kalten Körperstellen leidest, wie zum Beispiel kalte Füße, kann das Trockenbürsten helfen, deine Eis-Füße in den Griff zu bekommen.
"Durch die mechanische Stimulation des Trockenbürstens können außerdem innere Organe positiv beeinflusst werden. Genauso wie wir es bereits von der Reflexzonenmassagen, Akupunktur und Neuraltherapie kennen", so Nicole Wheadon.

Wie geht Dry Brushing richtig?
First things first: Bürstest du zum ersten Mal, solltest du mit ganz leichtem Druck beginnen und dich langsam vortasten. Dein Drucklevel kannst du schließlich jederzeit erhöhen. Das Ziel ist eine leicht gerötete Haut, das kommt durch die gute Durchblutung. Zerkratzt sollte deine Haut hingegen auf keinen Fall sein, dann hast du zu fest gedrückt oder die falsche Bürste verwendet.
Zuerst den rechten Fuß mit kreisenden Bewegungen sanft massieren – von der Fußsohle über den Unterschenkel bis zum Oberschenkel. Das Ganze auch am linken Fuß machen. Anschließend erst die rechte und dann die linke Gesäßhälfte massieren. Bei der Massage des Oberkörpers beginnst du mit der rechten Handinnenfläche und gehst dann an der Außenseite des Arms wieder zurück. Am linken Arm wiederholen. Danach folgen Brustbereich, Bauch, Nacken, Rücken und das Gesicht.
Bitte achte beim Trockenbürsten des Oberkörpers auch stets auf die kreisenden Bewegungen. Außerdem solltest du immer am weitesten von deinem Herz weg beginnen und dich in Richtung Herz vorarbeiten.
Nach dem Trockenbürsten ist übrigens der perfekte Zeitpunkt für eine Feuchtigkeitspflege (z.B. die reichhaltige Körpercreme von Rituals oder die Deep Moisture Bodylotion von Neutrogena). Durch die Massage hast du deine Haut auf das Produkt vorbereitet und die Wirkstoffe werden optimal von ihr aufgenommen. Auf das Peeling in der Dusche kannst du übrigens verzichten, das wäre zu viel des Guten und würde deine Haut nur unnötig reizen. Falls es dich auch noch interessiert: So benutzt du angesagte Massage-Steine in deinem Gesicht.
Welche ist die beste Trockenbürste für mich?
Hier solltest du auf zwei Faktoren achten, nämlich das Material und die Größe. Es gibt 3 verschiedene Arten von Borsten: Synthetische Borsten, Borsten aus Tierhaaren und Borsten aus Pflanzenfasern. Expertin Nicole Wheadon zieht Naturborsten vor. Am Ende tun Synthetik-Borsten aber auch ihren Job. Sie sind aber leider aus Kunststoff und damit nicht nachhaltig.
Diese Trockenbürsten empfiehlt die Women's Health Redaktion

Hier bestellen: Körperbürste von Dr. Barbara Sturm in Soft, um 30 € und Körperbürste von Dr. Barbara Sturm in Medium, um 30 €
Bürsten mit Schlaufe oder Griff liegen während der Anwendung sehr gut in der Hand. Diese hier von Dr. Barbara Sturm gibt es mit den verschiedenen Borstenstärken soft (perfekt für Einsteiger*innen und empfindliche Haut) und medium (super für Bürsten-Pros). Die Bürste besteht aus massiven Buchenholz und je nachdem aus Wildschweinborsten (soft) und Wildschwein- und Synthetikborsten (mittel).

Hier bestellen: Körperbürste von The Body Shop, um 16 €
Bürsten mit einem langen Griff sind besonders für den Rücken sehr praktisch. Die Bürste von The Body Shop besteht aus Kaktusfasern und kann auf nasser oder trockener Haut angewendet werden. Für das Trockenbürsten empfehlen wir dir, wie der Name schon sagt, eine trockene Anwendung, weil das schonender und effektiver ist.
Wie lange Trockenbürsten ist sinnvoll?
Das Trockenbürsten solltest du in deine tägliche Routine aufnehmen. Der perfekte Zeitpunkt dabei ist morgens vor dem Duschen, um danach die losen Hautschüppchen zu entfernen. Aber keine Sorge: All zu viel Zeit musst du dafür nicht einplanen, weil bereits 5 Minuten Trockenbürsten am Tag positive Effekte erzielen. Außerdem startest du mithilfe der Massage leichter und energetischer in den Tag. Übrigens: Das sind die besten Tipps gegen Schwellungen unterm Auge.
Für wen ist das Trockenbürsten nichts?
Nicole Wheadon: "Die Anwendung sollte nicht bei Hautkrankheiten, -verletzungen, Krampfadern und großer Nervosität vorgenommen werden. Bei Einschlafproblemen ist eine abendliche Anwendung nicht zu empfehlen, weil die Anwendung den Kreislauf pusht."
Trockenbürsten dauert wirklich nicht lang und lässt sich easy in deine morgendliche Beauty-Routine integrieren. So bekommst du nicht nur strahlende und glatte Haut, sondern auch einen Energie-Boost, den du morgens bestimmt gut gebrauchen kannst.