Die Haare an den Beinen und in den Achseln sollen weg, aber du hast keine Lust mehr auf ständiges Rasieren? Waxing und Epilieren sind auch nichts für dich? Dann solltest du jetzt ganz genau aufpassen.
Es gibt nämlich noch eine weniger schmerzhafte Variante zur Haarentfernung, die wochenlang vorhält und (beinahe) so harmlos ist wie sie heißt: Sugaring. Ihre Wirkung ist sogar in Studien beschrieben. Wie das geht, erklären wir dir hier.
Was ist Sugaring?
Sugaring – hinter dem süßen Begriff steckt eine Enthaarungsmethode mit Zuckerpaste. Die Paste enthält nur 2 Bestandteile: Zucker und Zitronensaft. Zusammen wird beides in etwas Wasser erhitzt und zu einer Karamell-artigen Masse verrührt.
Noch warm – aber nicht heiß – wird sie mit den Händen zu einer Kugel geknetet und dann entgegen der Haarwuchsrichtung glatt auf die Haut gedrückt. Mit ruckartigen Bewegungen wird sie mit den Fingern wieder abgezogen. Das Sugaring funktioniert also ähnlich wie ein Waxing, nur mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die Haare in Wuchsrichtung abgezogen werden.

Welche Vorteile hat Sugaring?
Sugaring hat seinen süßen Namen verdient: Da das Haar in Wuchsrichtung herausgezogen wird, ist die Prozedur wesentlich weniger schmerzhaft als Waxing. Auch sind die Glukosemoleküle des Zuckers und die Fructosemoleküle der Zitrone so klein, dass sie in den Haarfollikel und die Oberfläche der Haare eindringen können. Das Haar haftet so besonders gut an der Paste und lässt sich so leicht und gründlich entfernen, ohne abzubrechen. Lästige Körperhaare werden gründlich entfernt, ohne dabei allzu doll zu ziepen.
Zudem ist die süße Masse wesentlich angenehmer für die Haut. Während Wachs oft auf der Haut fest klebt und mit einem brutalen Ratsch abgezogen werden muss, löst sich die Zuckerpaste wesentlich leichter. Das tut nicht nur weniger weh, es reizt auch die Haut weniger. Mehr als ein sanfter Peelingeffekt ist nicht zu spüren. Ideal, wenn du Haare in empfindlichen Regionen wie Bikinizone oder Achseln entfernen möchtest.
Last but not least: Die Haare wachsen mit jeder Anwendung dünner und weicher nach. Das wiederum führt dazu, dass die Entfernung immer weniger schmerzhaft wird.

An welchen Körperpartien kann man Sugaring anwenden?
Überall. Von den Beinen, bis zur Oberlippe. Sugaring gilt gemeinhin als die verträglichste Methode zur langanhaltenden Haarentfernung. Aus diesem Grund bieten viele Studios die Haarentfernung im Intimbereich sogar nur noch mit Sugaring an.
Müssen die Haare vor der Anwendung eine bestimmte Länge haben?
Da ist der große Haken: Damit die Haare gut am Wachs kleben bleiben, brauchen sie eine gewisse Länge. Ein halber Zentimeter ist ideal.
Wie kann ich ein Sugaring selbst machen?
Ein weiterer Vorteil des Zuckertricks ist, dass du ihn sehr simpel zu Hause anwenden kannst. Dabei machst du sogar die Zutaten selbst. Hier erklären wir es dir Schritt für Schritt:
- Bevor's losgeht, solltest du die zu enthaarende Partie waschen und gründlich abtrocknen
- Die Zuckerpaste in einer Tasse im Wasserbad erwärmen, bis sie sich leicht formen lässt
- Mit den Fingern eine etwa 2 cm dicke Kugel aus der Zuckerpaste formen
- Drücke die Paste mit deinen Fingern entgegen der Haarwuchsrichtung auf der Haut platt
- Dann drückst du ein Taschen- oder Küchentuch darauf und ziehst es blitzschnell in Wuchsrichtung ab
- Manche Frauen verzichten auf Tücher und ziehen die Paste direkt mit den Fingern ab
- Diesen Vorgang wiederholst du man ein paar Mal – et voilá, fertig ist das aalglatte Ergebnis
Wie pflege ich die Haut danach?
Wasche die haarfreie Zone erneut mit Wasser ab. Anschließend kannst du zur Linderung Babypuder oder eine milde parfümfreie Bodylotion auftragen. Eine After-Shave-Lotion wie diese eignet sich ebenfalls ideal.
Kann ich die Zuckerpaste selbst machen?
Zuckerpasten gibt es in Drogerien und online fertig zu kaufen. Wir empfehlen die hochwertige Paste von Veet. Wenn du etwas Geld sparen willst und Lust auf ein kleines DIY-Projekt hast, kannst du sie aber auch easy selbst machen.
Was du brauchst:
- 200 g Zucker
- 10 ml Wasser
- 30 ml Zitronensaft (am besten frisch gepressten)

So funktioniert's: Alle Zutaten in eine beschichtete Pfanne oder einen beschichteten Topf geben, vermischen und auf niedriger Stufe kontrolliert erhitzen. Die Masse langsam köcheln lassen und immer wieder umrühren. Tipp: Einen Holzlöffel verwenden. Metall erhitzt sich schnell und du verbrennst dir die Finger.
Sobald sich Bläschen im Topf bilden, den Topf kurz von der Herdplatte nehmen und rühren. So oft erneut erhitzen und runternehmen, bis sich eine feste, gelbe Paste bildet. Zu Beginn ist die Masse noch durchsichtig, während des Kochprozesses wird sie dann immer gelber.
Wichtig: Vor der Verwendung solltest du die Zuckerpaste unbedingt ausreichend abkühlen lassen, um Verbrennungen zu vermeiden.
Welche Nachteile hat Sugaring?
Wie bereits erwähnt, müssen die Haare eine Mindestlänge von einem halben Zentimeter haben. Und auch wenn die Anwendung deutlich angenehmer als Waxing und Epilieren ist: ein bisschen ziept es am Anfang schon. Logisch, du zupfst schließlich Haare aus der Haut. Es ist aber wirklich auszuhalten.
Egal, ob du für die Entfernung ins Studio gehst oder ob du die Sugaring-Methode selbst anwenden willst, etwas Zeit dafür solltest du schon einplanen. Die Enthaarung der kompletten Beine dauert, mit ungefähr 35 Minuten, etwas länger als das Waxing. Tipp: Es gibt Studios, die Speed-Sugaring anbieten. Bei dieser Methode arbeiten zwei Kosmetikerinnen gleichzeitig.
Wo gibt es ein professionelles Sugaring?
Für alle, die nicht selbst mit der Zuckerpaste experimentieren wollen, gibt es natürlich auch Studios, die Sugaring anbieten. Im Spa '4th floor' in Hamburg oder bundesweit in 'Senzera' -Studios werden ein Großteil aller Enthaarungen mit Sugaring vorgenommen. Das 'SugarEpil' in München bietet die Entfernung mit der Zuckerpaste sogar ausschließlich an. Die Kosten liegen bei zirka 12 Euro für die Augenbrauen, 20 Euro für die Bikinizone und unter den Achseln, zirka 25 Euro für die Beine.
Wer jetzt zum ersten Mal von Sugaring gehört hat und denkt, dass es eine ganz neue Methode sei, hat weit gefehlt. Bereits seit Jahrhunderten nutzen Frauen im Orient die zuckersüße Paste zur Haarentfernung. Wer es ihnen gleich tun möchte, weiß ja jetzt, wie es funktioniert. Ansonsten: Weitere Haarentfernung-Methoden gibt's hier.