Wiegen Muskeln wirklich mehr als Fett?

Vergleich von Muskeln und Fett
Beliebte Ausrede: Wiegen Muskeln wirklich mehr als Fett?

Veröffentlicht am 25.02.2025
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Die Waage zeigt plötzlich mehr Gewicht? Vielleicht liegt es an einem Zuwachs an Muskelmasse. Oft heißt es, Muskeln seien schwerer als Fett. Doch was bedeutet das eigentlich? Schließlich bleibt ein Kilogramm immer ein Kilogramm – egal, ob es sich um Muskeln oder Fett handelt. Es geht also nicht nur um das Gewicht, sondern um viel mehr.

Was an der Aussage dran ist, ob Muskeln wirklich schwerer sind als Fett und wie groß der Unterschied ist, klären wir hier.

Was ist der Unterschied zwischen Muskel- und Fettgewebe?

Muskeln und Fett sind beides spezielle Gewebe mit unterschiedlichen Eigenschaften und Funktionen für den Körper.

Muskelgewebe besteht aus winzigen kontraktilen Fasern, die sich gegeneinander verschieben, um Kraft zu erzeugen. Durch diese Aktivität verbrennt jedes Kilogramm Muskelgewebe etwa 13 Kilokalorien pro Tag. Die Struktur des Muskelgewebes ist dicht und kompakt. Und weil das schick aussieht, gehen viele zum Krafttraining.

Fettgewebe hingegen ist eine besondere Form des Bindegewebes, das hauptsächlich aus Fettzellen, sogenannten Adipozyten, besteht. Es dient der Energiespeicherung, Wärmedämmung und als Schutzpolster für innere Organe. Im Gegensatz zu Muskeln verbrennt ein Kilogramm Fett nur etwa 4,5 kcal pro Tag und ist durch seinen netzartigen Aufbau weicher und weniger dicht. Viele Menschen möchten überschüssiges Fett, etwa am Bauch, gern loswerden.

Es gibt viele Unterschiede zwischen Muskel- und Fettgewebe, doch für den Stoffwechsel ist Muskelgewebe auf jeden Fall wertvoller. Ob es auch mehr wiegt? Nicht direkt – denn entscheidend ist nicht das Gewicht, sondern die Dichte.

Gewicht vs. Dichte: Darum wirken Muskeln schwerer als Fett

Auch wenn wir umgangssprachlich sagen, dass Muskeln schwerer seien als Fett, meinen wir eigentlich etwas anderes: Gewicht hängt von der Gravitationskraft ab, die auf ein Objekt wirkt, während Masse die physikalische Größe ist, die beschreibt, wie viel Materie ein Objekt enthält – unabhängig von der Schwerkraft. Masse wird in Kilogramm gemessen, weshalb wir sie oft mit dem Gewicht gleichsetzen.

Um zu verstehen, warum Muskeln schwerer erscheinen, müssen wir eine weitere Größe einbeziehen: die Dichte. Sie setzt Masse und Volumen in Beziehung und gibt an, wie kompakt Materie in einem bestimmten Volumen ist. Das ist der wesentliche Unterschied zwischen Muskeln und Fett.

Was das bedeutet: Muskelgewebe ist kompakter und hat eine höhere Dichte, wodurch es in einem kleineren Volumen mehr Masse enthält. Vergleicht man das gleiche Volumen an Muskeln und Fett, wiegen die Muskeln durch ihre höhere Dichte mehr. Schauen wir uns das einmal genauer an.

Wie groß ist der Unterschied zwischen Muskeln und Fett wirklich?

Auch wenn es keine konkreten Studien gibt, die den Unterschied zwischen Muskel- und Fettgewebe detailliert untersuchen, lassen sich einige Werte finden: Muskelgewebe hat eine Dichte von etwa 1,06 g/cm³, während Fettgewebe nur eine Dichte von etwa 0,9 g/cm³ aufweist. Das bedeutet, dass Muskelgewebe etwa 18 Prozent dichter ist als Fett. Personen mit mehr Muskelmasse wirken daher bei gleichem Körpergewicht oft schlanker als Personen mit mehr Fettmasse.

Fazit: Mehr Muskeln führen zu mehr Gewicht

Mehr Gewicht kann durchaus etwas Gutes sein – solange es sich um Muskelmasse handelt. Durch ihre höhere Dichte kann Muskelmasse einen merkbaren Unterschied auf der Waage ausmachen. Gleichzeitig sorgt sie für einen strafferen und schlankeren Körper. Auch wenn Muskeln also schwerer wirken, ist es die Dichte, also die Kompaktheit des Gewebes, die wirklich zählt. Wenn du mehr Muskeln aufbauen willst, solltest du dir dieses Trainingsprogramm anschauen.